Hoffenheim nach 1:1 gegen Schalke Herbstmeister

Zum Abschluss des 17. und letzten Hinrunden-Spieltages haben Hoffenheims Gipfelstürmer haben auch ohne Hurra-Fußball die Herbstmeisterschaft eingefahren und verbringen die Winterpause dank Kunstschütze Selim Teber vor dem deutschen Rekordmeister aus München an der Tabellenspitze.

Der “Dorfclub” kam gegen den FC Schalke 04 nach harter Arbeit zu einem 1:1 (0:1) und verteidigte damit seinen knappen Vorsprung von vier Treffern auf den punktgleichen FC Bayern. Der eingewechselte Teber glich in der 72. Minute für den besten Aufsteiger seit elf Jahren in einer hektischen Partie am Sonntag vor 26.300 Fußball-Fans im ausverkauften Carl-Benz-Stadion von Mannheim die Schalker Führung von Gerald Asamoah (40.) aus.

Dabei konnten die Hoffenheimer ihre Überzahl, Jermaine Jones sah nach wiederholtem Foulspielin der 55. Minute Gelb-Rot, lange Zeit nicht in Zählbares ummünzen, doch Teber zirkelte einen Freistoß für 1899 ins Schalker Gehäuse. Zehn Minuten vor dem Abpfiff sah auch noch in Orlando Engelaar ein zweiter Knappe die Ampelkarte beim letzten Bundesliga-Spiel im Mannheimer Stadion. In der Rückrunde will der Liga-Neuling in der neuen eigenen Arena in Sinsheim sein Meisterstück perfekt machen.


Ausgerechnet gegen Rangnicks früheren Arbeitgeber traten die Hoffenheimer über weite Phasen ungewohnt vorsichtig auf – und doch können sie als erster Aufsteiger seit dem 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98 auf dem Spitzenrang Weihnachten feiern. Schalke liegt nach einer dürftigen Hinrunde auf dem siebten Rang und – psychologisch schlecht – sogar hinter Erzrivale Borussia Dortmund.

Asamoah (3.) und Halil Altintop (9.) hatten gute Chancen zur frühen Schalke-Führung. Gegen Altintop reagierte 1899-Schlussmann Daniel Haas, der angesichts der Verpflichtung von Timo Hildebrand auf absehbare Zeit wohl sein letztes Spiel für Hoffenheim gemacht haben dürfte, hervorragend.

Hoffenheim brauchte eine Standardsituation, um erstmals Torgefahr zu demonstrieren. Der diesmal von Beginn an eingesetzte Sejad Salihovic (19.) fand bei einem feinen Freistoß in Schalke-Schlussmann Manuel Neuer seinen Meister. Anschließend wurde Fußball eher intensiv gearbeitet, denn leichtfüßig gespielt. Schalkes Jones hatte dabei Glück, dass es Schiedsrichter Peter Gagelmann nach einer rotwürdigen Ringereinlage gegen Salihovic (21.) noch bei einer Ermahnung beließ.

Vedad Ibisevic wurde von Schalkes Abwehr-Talent Benedikt Höwedes gut abgeschirmt, nur einmal blitzte das Können des Top-Torjägers der Hinrunde (18 Tore) auf. Sein Zuspiel ermöglichte Demba Ba eine gute Chance (38.). Doch dann schlug Schalke zu: Altintop spielte Asamoah frei, und der schob problemlos zu seinem zweiten Saisontor ein.

Die zweite Halbzeit begann für 1899 denkbar schlecht. Chinedu Obasi (48.) musste mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Dann regierte Hektik auf dem Platz und Hoffenheim ließ sich von Schalkes giftigem Auftreten anstecken. Asamoah und Selim Teber gerieten aneinander. Jones konnte nach seinem Platzverweis nur mit Mühe beruhigt werden.


Keine echte Chancen konnte sich Hoffenheim erarbeiten, wieder musste eine Standardsituation herhalten. Statt Salihovic trat diesmal aber Teber an – und ließ Neuer keine Abwehrmöglichkeit. Dann war Hoffenheim gegen neun Schalker klar überlegen, doch Neuer hielt bei Ibisevics Drehschuss (86.) den Punkt für Schalke fest.