Bundesliga-Schlusslicht Hertha BSC steht nach der Niederlage am Abgrund und blickt finsteren Zeiten entgegen. Der Hauptstadtclub unterlag im Abstiegsduell des 26. Spieltages dem 1. FC Nürnberg mit 1:2 (1:0).
Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die nächste Spielzeit für die Berliner in der zweiten Liga stattfinden. Nach dem Schlusspfiff durchbrachen mehrere vermummte Hertha-Chaoten die Absperrungen und drangen bis vor den Spieler-Bereich vor, so dass Order und Polizisten die Berliner Profis schützen mussten.
Vor der Saison-Rekordkulisse von 57 761 Fans brachte Theofanis Gekas in der 36. die zunächst klar überlegene Hertha zwar in Führung, doch blieben weitere Chancen der Berliner ungenutzt. Mit seinem zwölften Saisontor schaffte FCN-Torjäger Albert Bunjaku in der 61. den Ausgleich und der eingewechselte Angelos Charisteas (90.+1) noch die Wende. Weiter ist Hertha mit nun 15 Punkten Tabellenletzter und Nürnberg mit 24 Zählern auf Platz 15.
Trainer Friedhelm Funkel hatte sein Team in einem Hotel zwei Tage lang abgeschottet, mit einem bei Hertha lange nicht gesehenen Effekt. Motiviert und kämpferisch legten sie los und überrannten die Gastgeber förmlich mit Aggressivität und viel Einsatz. In seinem 200. Pflichtspiel für den Club verhinderte alleine Torhüter Raphael Schäfer mit Glanzparaden in Serie eine frühe Entscheidung für die Herthaner, die mit ihren Chancen geradezu sündigten.
Gekas, der in der Winterpause von Bayer Leverkusen geliehene Torjäger, brachte zunächst die Erlösung und schoss aus fünf Metern im zweiten Versuch ein. Die Nürnberger brachten vor der Pause nur einen gefährlichen Angriff zustande. Ilkay Gündogan schob nach Eingabe des agilen Marcel Risse den Ball aus bester Position jedoch am Berliner Tor vorbei (23.).
Die Initiative verloren die Berliner teilweise nach der Pause und Nürnberg wurde nun mutiger. Bunjaku verlängert einen Eckball von Risse zum 1:1. In der 75. traf er schon den Pfosten, so dass der Schweizer fast für den ersten Nürnberger Sieg seit 19 Jahren in Berlin hätte sorgen können. Hertha legte alle Verzweiflung in den Endspurt, doch der erst spät ins Spiel gekommene Artur Wichniarek vergab die beste Gelegenheit zum späten 2:1. Doch das gelang schließlich Charisteas für den “Club” in der Nachspielzeit.