Hertha wahrt nach 0:0 in Charko alle Chancen

Mit einem souveränen Auftritt im “fernen Osten” hat sich Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin alle Chancen auf einen erfolgreichen Einzug in die Ko-Runde erhalten. Der Hauptstadtclub erkämpfte sich beim ukrainischen Club Metalist Charkow ein 0:0.

Bereits in 14 Tagen in der Partie gegen Galatasaray Istanbul vor eigenem Publikum könnten sie das Weiterkommen sichern. Im zweiten Gruppenspiel des UEFA-Pokals behielt der Gast aus Berlin im Hexenkessel einen kühlen Kopf und überzeugte insbesondere mit taktischer Abgeklärtheit und einer starken Hintermannschaft. Bei den Konterchancen fehlte Berlin jedoch das letzte Quäntchen Glück. So bleibt nach dem zweiten Unentschieden alles offen.

Trotz eisiger Kälte wurde den 40.000 Fans auf den Rängen schnell warm: Die Metalist-Anhänger machten Stimmung – und die Hausherren in der Anfangsphase mächtig Druck. Trainer Miron Markewitsch hatte seine Elf sehr offensiv ausgerichtet: Die Doppelspitze mit dem Brasilianer Jajá Coelho und dem Serben Marko Devic – in der vergangenen Saison Torschützenkönig in der ukrainischen Liga – sollte für die nötige Treffer sorgen und den Berliner Defensivverbund auf Trab halten. Doch die besseren Gelegenheiten erspielte sich die Hertha, das taktische Konzept von Coach Lucien Favre mit zwei defensiven Dreierketten als Bollwerk ging auf. Josip Simunic führte hinten als Turm in der Schlacht abgeklärt Regie.


Dabei musste Hertha BSC im 90. Europapokal-Spiel der Vereinsgeschichte gleich auf sieben verletzte Spieler verzichten. Zum Glück für die Berliner, die meisten spielen mit Handschuhen, hatte der angeschlagene Jaroslav Drobny den Härtetest beim Abschlusstraining bestanden und stand im Tor. Erst nach 17 Minuten raffte sich Cicero zum ersten Schussversuch auf, danach spielten die Gäste befreiter auf. In der sehr intensiv geführten Partie hatte der Tabellen-Siebte der Bundesliga sogar die Chance zum Führung: Nach einem Querschläger aus der Charkow-Abwehr landet ein abgefälschter Ball des Serben Gojko Kacars auf der Latte (21.). Glück für Hertha: Als Kaka gegen Edmar rigoros klärt, forderten die Metalist-Spieler vergeblich einen Strafstoß.

Hertha gab nun sogar den Ton an, während sich Charkow – derzeit Zweiter in der ukrainischen Liga und mit Champions-League-Ambitionen – in der ersten Halbzeit nicht eine einzige Chance herausspielte. Anders die Berliner: Nach Pass von Kacar auf Andrej Woronin schießt der Ukrainer nur knapp vorbei (33.). Kurz vor der Pause setzte sich Woronin im Strafraum energisch durch und bedient den hart bedrängten Sofian Chahed, doch dessen Schuss aus Nahdistanz geht am Tor vorbei.

Metalist erhöhte nach der Pause den Druck, die Berliner machten die Räume dicht. In das ohnehin schnelle Spiel kam zusätzliche Hektik, als Kacar und Jaja aneinandergerieten. Beide sahen Gelb. Seine beste Tat vollbrachte Drobny, als er einen 22-Meter-Schuss von Witali Bordijan über die Latte lenkte (64.). Drobny, Simunic und Pal Dardai verdienten sich bei den Herthanern die besten Noten.