Hertha erreicht UEFA Cup – 1:0 gegen Ljubljana

Drei Tage vor der heiß herbeigesehnten Partie beim FC Bayern München am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat Hertha BSC Berlin im Schongang die Teilnahme am UEFA-Cup geschafft.

Nach dem 2:0 vor 14 Tagen machte der Hauptstadt-Club ohne größere Mühen mit einem 1:0 (1:0) gegen den slowenischen Pokalsieger Interblock Ljubljana die 15. Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb klar. Bereits in der 3. Minute sorgte Patrick Ebert mit einem direkt verwandelten Freistoß für die Führung der Platzherren. In der Folge sahen die Zuschauer im Berliner Jahn-Sportpark – im Olympiastadion sang zur selben Zeit Pop-Queen Madonna – ein gähnend langweiliges Fußball-Spiel zu sehen.

Coach Lucien Favre sah das Spiel gegen den Tabellenletzten der slowenischen Liga schon im Paket mit dem Bundesliga-Augabe seiner Elf in München und stellte nach dem jüngsten 1:1 gegen Bielefeld gleich fünf neue Kräfte in die Anfangsformation. Auch der in Bielefeld noch auf der Bank weilende Josip Simunic durfte wieder von Beginn an ran. Zudem bekam der erst 17-jährigen Shervin Radjabali-Fardi eine Chance. Trotz der Umstellungen klappte gleich der erste Angriffs-Versuch: Ebert beförderte das Spielgerät aus 20 Metern in den linken oberen Bügel.


Kurz danach aber gab es auch die schlechte Nachricht der Partie, die für Hertha eher Trainings-Charakter hatte. Nach einem Foul der harmlosen Gäste musste die neue Berliner Angriffs-Hoffnung Amine Chermiti schon nach elf Minuten mit Verdacht auf Innenbandriss im linken Knie vom Platz. Dem Tunesier, gerade für 2,2 Millionen nach Berlin geholt, droht eine mehrwöchige Zwangspause. Der große Angriffsschwung, den die 11.849 Zuschauer erhofft hatten, blieb danach aus. Vor dem Auftritt beim Klinsmann-Club Bayern scheuten die Berliner jedes Risiko.

Das letzte Spiel der Vorsaison haben wir mit 1:4 verloren. Das ist keine gute Erinnerung“, sagte Hertha-Coach Favre, der in München sein Startteam wieder auf mehreren Positionen umbauen wird. Gegen Ljubljana konnte sich kein Spieler aus der zweiten Reihe aufdrängen, vor allem der von Wehen-Wiesbaden gekommene Maximilian Nicu und der Bulgare Waleri Domowtschijski setzten keinerlei Akzente. Torjäger Marko Pantelic, der nur in der ersten Hälfte spielte, vergab gleich zweimal allein vor den Tor von Ljubljana fast überheblich. Wesentlich zielstrebiger wirkte der vor Pantelic gekommene Raffael, der dreimal (64., 73., 78.) knapp scheiterte. Torwart Jaroslav Drobny musste in der Schlussphase sogar mit zwei Paraden noch den Sieg retten. (dpa)