Coach Dieter Hecking hat mit dem 1. FC Nürnberg ausgerechnet an alter Wirkungsstätte ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt.
Die Franken gewannen bei Hannover 96 nach sechs Partien in Folge ohne Sieg das Kellerduell der Fußball-Bundesliga mit 3:1 (1:0) und vergrößerten damit die Not der Niedersachsen. Bei Minustemperaturen nutzte der Schweizer Stürmer Albert Bunjaku seine Möglichkeiten in der 30., 64. und 69. Minute eiskalt und erhöhte mit dem Dreierpack sein Konto auf nun schon neun Saisontore. In der 65. Minute gelang Jiri Stajner für die desolaten Gastgeber nur das Ehrentor.
Die 26.722 Zuschauern – Saison-Minuskulisse – quittierte die Leistung der Hausherren mit einem gellenden Pfeifkonzert. Das Team von 96-Trainer Mirko Slomka rangiert nach dem neunten Spiel ohne “Dreier” weiter auf dem Relegationsplatz. Der Vorsprung auf die Nürnberger, die durch den vierten Saisonsieg neuen Rückenwind verspüren, schmolz indessen auf einen Zähler zusammen.
Die Trainer-Freunde Slomka und Heckin hatten ihre Mannschaften anfangs auf Abwehrarbeit eingestellt. Fast eine halbe Stunde plätscherte das Spiel ohne jegliche Höhepunkte vor sich hin. Nur Mike Hanke in der 12. Minute und Jan Rosenthal (24.) suchten ihr Heil mit Schüssen auf das Nürnberger Tor. Doch der erste richtige Gäste Angriff beendete den Nichtangriffspakt. Nach guter Vorarbeit von Marek Mintal hatte Bunjaku gegen 96-Keeper Florian Fromlowitz Erfolg.
Durch Hanke (33.) konterte Hannover postwendend, doch dessen Schuss konnte Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer an den Pfosten lenken. Das Aufbäumen erwies sich indessen als kurzes Strohfeuer. Mit zahlreichen Fehlpässen erleichterten die völlig verunsicherten 96-Profis den Gästen die Abwehrarbeit. Zur Halbzeit wurden die 96-Spieler mit Pfiffen in die Kabine begleitet.
Auch in den zweiten 45 Minuten waren die Gäste die bessere von allerdings zwei schwachen Teams. Der bisherige Hamburger Mickael Tavares feierte im defensiven Mittelfeld neben Bayern-Leihgabe Andreas Ottl einen guten Einstand. Tavares fügte sich trotz fehlender Spielpraxis gut in das Nürnberger Team ein. Mit einer 100-prozentigen Chancenverwertung überzeugte im Angriff Bunjaku. Die Gäste brachten so den wichtigen Dreier gegen die hilflosen Niedersachsen sicher über die Runden.