Griechenland nach 0:1 gegen Russland ausgeschieden

Auch bei der EURO in Österreich und der Schweiz wird der amtierende Europameister seinen Titel nicht verteidigen können. Für den Noch-Titelträger Griechenland ist nach einem 0:1 (0:1) gegen Russland bereits vor dem letzten Gruppenspiel die EM nach der Vorrunde vorbei.

Obwohl Coach Otto Rehhagel seine Truppe auf drei Positionen umgebaut hatte, reichte es nicht zu dem für ein Weiterkommen erforderlichen Sieg. Konstantin Syrjanow markierte in der 33. Minute vor 30.500 Fußball-Fans im Stadion Salzburg Wals-Siezenheim den entscheidenden Siegtreffer für das Team von Trainer Guus Hiddink, die mit dem ersten Turniersieg ihre Viertelfinal-Chance nutzte. Am kommenden Mittwoch geht es für Russland im direkte Duell mit Schweden um den Einzug ins Viertelfinale. Spanien steht nach einem 2:1-Sieg über Schweden als Gruppensieger fest.


Vier Tage nach dem Defensiv-Kick gegen Schweden zeigten die Griechen, dass sie auch anders spielen können. Allerdings mangelte es den Angriffen deutlich an Durchschlagskraft. Rehagel hatte seine Defensivabteilung auf eine Vierer-Kette umgestellt und setzte im Angriff auf die Flügelzange mit den Bundesliga-Legionären Angelos Charisteas und Ioannis Amanatidis. Nikolaos Liberopoulos ersetzte in der Mitte den in einem Formtief steckenden Leverkusener Theofanis Gekas. Doch so richtig wirkungsvolles Spiel nach vorne kam bei den Spielern aus Hellas auch im zweiten Spiel der EM nicht heraus.

Die Russen hingegen spielten, ohne den immer noch gesperrten Angreifer Andrej Arschawin, von Anfang an druckvoller und durchdachter nach vorne. In Minute 14. war es Roman Pawljutschenko, der trotz einer Adduktorenverletzung aus dem Spanien-Spiel auflief, der den Führungstreffer verpasste. Ein Lupfer des Stürmers von Spartak Moskau konnte Schlussmann Antonios Nikopolidis gerade noch mit den Fingerspitzen über den Querbalken lenken. In der 20. Minute dann die erste und einzige gefährliche Szene vor dem russischen Gehäuse: Charisteas verpasste eine Flanke und Igor Semschow hätte dabei beinahe ein Eigentor produziert.

Konstantin Syrjanow (l) trifft zum
0:1 für Russland.


Dan leitete ein böser Patzer von Keeper Nikopolidis den Führungstreffer für Russland ein. Nach einer Hereingabe von Dinijar Biljaletdinow lief der 36 Jahre alte Torwart zu unentschlossen hinterher und Russlands Kapitän Sergej Semak zog das Spielgerät artistisch wieder zurück in die Mitte, wo Syrjanow mühelos zum 0:1 ins leere Gehäuse einschob. In der Folge war Griechenland von der Rolle und die Russen entwickelten eine Drangphase. Die nun schwimmende Defensive der Griechen konnte aber mit sehr viel Glück einen höheren Rückstand vermeiden.

Der zweite Durchgang war gerade einmal 40 Sekunden alt, da hatte Charisteas die große Chance zum Ausgleich, als er Igor Akinfejew den Ball aus wenigen Metern in die Arme schoss, und leitete damit die beste Phase der Griechen ein. Eintracht Frankfurts Amanatidis zeigte auch im zweiten Spiel eine schwache Leistung. Auf der anderen Seite vergaben Pawljutschenko (52.) und Biljaletdinow (57.) bei Kontern das mögliche 2:0. In der Schlussphase gab auch Nürnberg-Profi Iwan Saenko seinen Turniereinstad und war mit am russischen Sturmlauf beteiligt. Doch ein verdienter zweiter Treffer für Russland wollte nicht fallen.

Konstantin Syrjanow (m) jubelt nach seinem
Tor zum 0:1 für Russland.