Fußball-WM 2010: Südafrika vs. Mexiko

Mexiko hat sich gleich im Eröffnungsspiel der Fußball-WM 2010 vorgenommen, den Gastgebern aus Südafrika eine Niederlage beizubringen und damit zugleich der Fußball-Begeisterung einen herben Dämpfer zu verpassen.

Mexikos Chefcoach Javier Aguirre sagte bei der offiziellen Pressekonferenz im Soccer City Stadium von Johannesburg, dass seine Schützlinge gut drauf seien und sehr motiviert in das erste Spiel gegen Südafrika gehen. “Morgen wird ein großartiger Tag für Mexiko.”

Die Mexikaner fürchten dabei auch nicht die gigantische Kulisse und den Wahnsinns-Lärm im Soccer-City-Stadion. “Es spielen 11 gegen 11, und es gibt einen Ball. Und nach 90 Minuten ist alles vorbei“, so Aguirre weiter. Sie wollen gegen den Gastgeber nicht nur als Spaßverderber auftreten, insgeheim hoffen die Aztekendarauf, dass sie die Überraschungs-Elf des Turniers werden. Vor allem will man endlich den Achtelfinal-Fluch ablegen. Für Mexiko war in den vergangenen vier WM-Turnieren in der Runde der letzten 16 Endstation.

Der Chefcoach ist großer Hoffnungsträger der Mexikaner. So brachte der ehemalige Übungsleiter vonAtlético Madrid die Nationalmannschaft wieder zurück in die Erfolgsspur, nachdem Berühmtheiten wie Hugo Sánchez oder Sven-Göran Eriksson gescheitert waren. Unter anderem holte er den bereits 37 Jahre alten Cuauhtémoc Blanco, der seine Fußball-Schuhe eigentlich schon an den Nagel gehängt hatte, wieder zurück und baute eine kompakte Mannschaft auf. Mexiko kommt aktuell ohne international renommierte Stars aus und ist extrem schwer vom Gegner auszurechnen.

Um den Trouble der einheimischen Anhänger in Südafrika von seinen Akteuren fernzuhalten, schotten er seine Elf hermetisch von der Außenwelt ab. Auch haben seine Starts Verbot, Statements in den sozialen Netzen des Internets abzugeben. Der Fußball-Lehrer sorgte dafür, dass seine Mannschaft fast so perfekt eingespielt ist wie ein Club-Team. So begann Mexiko die WM-Vorbereitung eher als fast alle anderen Nationalmannschaften. Mexiko hat die meisten Testspiele auf dem Buckel.

Mexiko tritt zur WM 2010 mit der “europäischsten Elf” in der Fußball-Geschichte ihres Landes an. So verdienen aktuell neun Profis ihre Brötchen in Europa. Dazu gehören Abwehrchef Rafael Márquez (FC Barcelona), den man in seiner Heimat den “Kaiser von Michoacán” nennt, oder Ricardo Osorio vom VfB Stuttgart.

Einer Umfrage der Zeitung “El Universal” zufolge, trauen knapp 50 Prozent der Mexikaner ihrem Team das Viertelfinale zu. So wäre ein Erfolg über die Gastgeber der erste Schritt in die Richtung. Die Gruppe A, in der auch Frankreich und Uruguay spielen, gilt von der Papierform her als eine der ausgeglichensten.