Fußball WM 2010: Frankreich enttäuscht gegen Uruguay

Mit einer dürftigen Vorstellung sind die einst für ihren Champagnerfußball gerühmten Franzosen in die Fußball-WM 2010 in Südafrika gestartet. Zum Auftakt lieferte der Finalist von 2006 beim 0:0-Unentschieden gegen Uruguay in der zweiten Partie der Gruppe A eine enttäuschende Vorstellung ab.

Das Team um Bayern-Star Franck Ribéry fand vor 64 100 Zuschauern im Greenpoint-Stadion von Kapstadt kein Mittel gegen destruktiv spielende Südamerikaner. Der eingewechselte Nicolás Lodeiro (81.) sah nach einem harten Foulspiel gegen Bacary Sagna die Gelb-Rote Karte – der erste Platzverweis der Weltmeisterschaft. Frankreich gelang auch in Überzahl kein Happy-End.

Es ist natürlich frustrierend, wenn du ständig Druck machst und der Ball geht nicht rein. Wenn man sich das Niveau in diesem Match ansieht, war es enttäuschend. Es war ein schönes 0:0, aber ein schlechtes 1:0 wäre mir lieber gewesen”, erklärte der französische Coach Raymond Domenech nach dem Spiel. Auch Frankreich Kapitän Patrice Evra zeigte sich nach der Partie keinesfalls niedergeschlagen: “Da war Raum für mehr. Wir hätten gewinnen müssen. Ich bin weiter zuversichtlich. Heute hat nur das Tor gefehlt.”

Bereits gegen Mexiko steht damit die “Équipe Tricolore” mächtig unter Druck. Die Grande Nation blieb schon wie vor zwei Jahren bei der Europameisterschaft den Nachweis ihrer Klasse schuldig. Alle Hoffnungen auf einen Fortschritt erweisen sich als Wunschdenken. Auch der Mittelfeldstar des FC Bayern München, Ribéry, konnte die große Bühne nicht nutzen und blieb über weite Strecken der Partie blass.

Schon beim frühzeitigen EM-Aus 2008 war Frankreich mit einem 0:0 gegen Rumänien gestartet. Auch im ersten Spiel der WM gegen Uruguay hat dieses Ergebnis Tradition. “Wir hatten Probleme, im Spielaufbau den Ball zu halten“, bemängelte Uruguays Angreifer Diego Forlán, der aber von einem “gerechten Ergebnis” sprach.

Bis zur 72. Minute verzichtete der in der Heimat höchst umstrittene Domenech auf Rekordtorjäger Thierry Henry – trotz der vielen Proteste von Ex-Profis und Spielern. Die Wortführer um Ribéry konnten sich mit einer Forderung bei ihrem Coach, der nach der Weltmeisterschaft von Laurent Blanc ersetzt wird, durchsetzen: Abou Diaby vom FC Arsenal sicherte hinter dem Bayern-Profi statt Florent Malouda im linken Mittelfeld ab.