Fußball WM 2010: 1:0 gegen Serbien – Ghana lässt Afrika jubeln

Mit dem ersten Sieg einer afrikanischen Mannschaft bei der Fußball-WM in Südafrika haben Ghanas “Blacks Stars” einen ganzen Kontinent stolz gemacht. Sechs Minuten vor dem Ende der Partie verwandelte Asamoah Gyan einen Elfmeter zum 1:0 (0:0)-Sieg gegen Serbien.

Der Stuttgarter Fußball-Profi Zdravko Kuzmanovic wurde vor 36 000 Zuschauern in Pretoria zum großen Pechvogel. Er verursachte seinem Handspiel den Strafstoß, der das Tor brachte. Serbien, die zum ersten Mal als eigenständige Nation bei einer WM spielte, musste ab der 74. Minute in Unterzahl spielen, da Aleksandar Lukovic die Gelb-Rote Karte sah.

Die etablierten Sulley Muntari (Oberschenkelprobleme) und Kapitän Stephen Appiah nur auf der Bank und Superstar Michael Essien verletzt – so rückte Boateng gleich von Anfang in den Fokus. Bereits bei seinem zweiten Länderspiel gab der gebürtige Berliner wort- und gestenreich den Anführer im halblinken Mittelfeld. Doch der 23-Jährige erfüllte noch nicht die hohen Erwartungen seines Coaches Milovan Rajevac, der Boateng vor dem Spiel noch gelobt hatte: “Er könnte einer der faszinierendsten Spieler der Weltmeisterschaft werden.”

Keine der beiden Mannschaften dürfte in der gezeigten Form für große Sorgen bei der deutschen Nationalmannschaft sorgen. Am kommenden Freitag trifft zunächst Serbien in Port Elizabeth auf die DFB-Elf, vier Tage später spielt dann Ghana in Johannesburg gegen Deutschland.

Der frühere Hertha-Profi Marko Pantelic sorgte zwar nach acht Sekunden für den bislang schnellsten Torschuss des Turniers. Doch die in weiß gekleideten “Black Stars” setzten in einer schwungvollen Anfangsphase den Gegner zunächst unter Druck. So hatten die lang gewachsenen defensivspieler Serbiens Probleme mit dem schnellen Kurzpass- Spiel der Afrikaner, bei denen Leverkusens Hans Sarpei und die Hoffenheimer Prince Tagoe und Isaac Vorsah in der Startelf standen. Serben-Trainer Radomir Antic ließ dagegen sein Bundesliga-Quintett anfangs außen vor.

Das Team um Kapitän Dejan Stankovic kam nach 15 Minuten mit den wuseligen Attacken besser zurecht, ohne dabei selbst zu glänzen. Bis auf einen Freistoß von Aleksandar Kolarov in der 29. Minute gefährdeten sie den Kasten von Ghanas Keeper Richard Kingson nicht. Da die Serben auch weiter das Tempo verschleppten, ging das Spiel ohne wirklich echte Torchance in die Halbzeit.

Nach munterem Start in die zweiten 45 Minuten brachte Nikola Zigic nach einer Flanke von Pantelic das Spielgerät aus kurzer Distanz nicht Richtung Tor (59.). Eine Minute später setzte sich auf der Gegenseite Asamoah Gyan im Kopfballduell gegen Nemanja Vidic durch, traf allerdings nur den Außenpfosten.

Nach dem Platzverweis rettete in der 79. Minute Schlussmann Kingson mit einer tollen Parade gegen Milos Krasic zumindest einen Zähler. Gyan ließ nur fünf Minuten später dann ganz Afrika jubeln. Der Torschütze hatte in der Nachspielzeit sogar noch das 2:0 auf dem Fuß, traf jedoch nur den Pfosten.