Frankfurt stürzt Bochum tiefer in die Krise

Am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga hat sich Eintracht Frankfurt mit den dritten Heim-Dreier der laufenden Spielzeit im Abstiegskampf etwas Luft verschafft und gleichzeitig die Krise des VfL Bochum erheblich verschärft. Vor 39.400 Fußball-Fans in der Frankfurter Commerzbank-Arena wurde der VfL mit 4:0 (2:0) abgefertigt.

Dabei profitierten die Hausherren vom frühen Feldverweis des -Gäste-Torhüters Daniel Fernandes, der bereits in der vierten Minute nach einer Notbremse an Eintracht-Angreifer Martin Fenin die Rote Karte sah. Den fälligen Elfer verwandelte Nikos Liberopoulos souverän zum 1:0 (7.). Die weiteren Treffer für die Hessen besorgten erneut der griechische Stürmer (43.), Markus Steinhöfer (62.) und Marco Russ (63.). DVfL ist nach seiner höchsten Saisonpleite nun bereits seit zwölf Partien ohne dreifachen Punktgewinn.

Die Mannschaft von Coach Marcel Koller, der anders als beim 1:1 gegen den HSV am vergangenen Sonntag mit Mimoun Azaouagh für den gesperrten Christoph Dabrowski und Mergim Mavraj für den verletzten Anthar Yahia begann, erwischte zwar den besseren Start. In der 3. Minute vergab Marcin Mieciel völlig frei stehend per Kopf die mögliche Führung für die Gäste. Doch nach der Roten Karte für Fernandes, der den Ball erst gegen Fenin vertändelte und den Tschechen dann nur mit einem Foul stoppen konnte, und dem damit verbundenen frühen Rückstand war das Konzept des VfL Makulatur – Koller musste Joel Epallé für Schlussmann René Renno vom Feld nehmen.


Die Eintracht, bei der Trainer Friedhelm Funkel vier Tage vor seinem 55. Geburtstag dem Brasilianer Caio den Vorzug gegenüber dem während der Woche Grippe kranken Faton Toski gab, tat sich in Überzahl aber lange Zeit schwer. Zahlreiche Stockfehler verhinderten einen flüssigen Spielaufbau der Frankfurter, die sich vom 0:5-Debakel bei Werder Bremen am vergangenen Samstag aber gut erholt zeigten. Dennoch konnten sich zunächst nur noch Martin Fenin, dessen Schuss aus 25 Metren an die Latte knallte (17.), und Michael Fink (23.) in Szene setzen.

In der Defensive offenbarten die Gastgeber zudem einige große Unsicherheiten, so dass die Bochumer durch Stanislav Sestak sogar noch zwei Mal gefährlich vor dem von Markus Pröll gehüteten Eintracht-Tor auftauchten (18., 24.). Erst zwei Minuten vor der Pause kamen die Frankfurter wieder zu einer nennenswerten Chance, die Liberopoulos per Kopf nach schöner Flanke von Fenin zum vorentscheidenden 2:0 nutzte.

Nach dem Seitenwechsel brachen bei den Gästen alle Dämme. Zunächst verschätzte sich Renno bei einem Freistoß von Steinhöfer völlig, so dass der Ball über den verdutzten VfL-Keeper hinweg zum 3:0 ins Netz flog. Nur eine Minute später stocherte Russ den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie. In der Folgezeit versäumte es das Funkel-Team, einen noch höheren Sieg herauszuschießen. (dpa)