Nachdem der Fußball-Weltmeister Italien sang und klanglos aus dem Confederations Cup ausgeschieden ist droht Angreifer Luca Toni vom FC Bayern München das Ende in Italiens Nationalmannschaft.
So könnte Bayerns Goalgetter dem großen Umbau bei der Squadra Azzurra zum Opfer fallen. Dies zumindest wird in den Medien spekuliert. Coach Marcello Lippi greift ohne Rücksicht auf Namen durch und will neue Spieler sowie ein Taktikwechsel. Während Lippi noch keine Namen nennen will, titelte die “La Gazzetta dello Sport” bereits: “Ciao Toni!”
Seit Toni bei der Europameisterschaft 2008 vom Torschützenkönig der Bundesliga zu “Toni torlos” mutierte, muss er sich in seinem Heimatland heftige Kritik gefallen lassen. “Toni ist raus, wenn er nicht noch aufwachen sollte“, schrieb die “Gazzetta”. Ebenfalls in Gefahr sollen Gianluca Zambrotta sowie Gennaro Gattuso. Anders dagegen dem als zu alt kritisierten Mannschaftskapitän und Abwehrchef Fabio Cannavaro, der genießt neben Schlussmann Gianluigi Buffon derzeit als einziger aus dem Weltmeister-Team Lippis Vertrauen.
Nach der ersten Niederlage gegen Ägypten und dem 0:3-Debakel gegen Brasilien befindet sich Italiens Fußball ganz unten. “Dies ist der schlimmste Moment meiner Amtszeit“, meinte Lippi. Nun will er mit radikalen Mitteln den Weltmeister 2006 bis zur Mission Titelverteidigung 2010 in Südafrika wieder in die Bahn bringen. “Jetzt denke ich auch daran, das Spielsystem zu verändern“, so der Coach. Vom offensiveren 4-3-3-System könnte er wieder zum 4-4-2 zurückkehren, das er bei der WM in Deutschland zeitweise sogar in noch defensiveres 4-2-3-1-System umgewandelt hatte.
Erstmals scheint Lippi zum großen Schnitt bereit. “Es war besser, die Ohrfeigen jetzt zu kassieren, als in einem Jahr“, betonte der Weltmeister-Coach. Schon am 12. August will er im Freundschaftsspiel in Basel gegen die Schweiz eine neue Squadra Azzurra präsentieren. Noch bleiben die Tifosi in Italien gelassen. Als die Confed-Cup-Versager in Italien landeten, wurden sie von den Fans wohlwollend empfangen.