FC Bayern: Van Bommel neuer Kapitän

Erstmals in der Bundesliga-Geschichte des FC Bayern München hat Coach Jürgen Klinsmann einen ausländischen Spieler zum Kapitän berufen.

Erwartungsgemäß hat Klinsmann den Niederländer Mark van Bommel zum Nachfolger von Oliver Kahn benannt. “Mark van Bommel ist für diese Aufgabe prädestiniert“, sagte Klinsmann zu seiner Entscheidung. Stellvertreter des seit zwei Jahren beim FC Bayern spielenden Mittelfeld-Akteurs berief er mit Lucio und Martin Demichelis ebenfalls zwei ausländische Spieler.

Mit der erwarteten Personalentscheidung trug Klinsmann zwei Tage vor dem Start in die neue Spielzeit im DFB-Pokal beim Rot-Weiß Erfurt der forcierten internationalen Ausrichtung Rechnung. “Mark ist mehrsprachig, kann mit allen Teilen der Mannschaft bestens kommunizieren“, wies Klinsmann auf die Vorzüge des 31-Jährigen, der schon für den FC Barcelona spielte und neben Holländisch gut Deutsch und Spanisch spricht.


Van Bommel sei “sehr stolz und glücklich, dass er die Binde für so einen großen Verein tragen“, dürfe, sagte der Niederländer, der bereits beim PSV Eindhoven über fünf Jahre Spielführer war. Mit dem Amt des Mannschaftskapitäns tritt van Bommel in die Fußstapfen von Größen wie Franz Beckenbauer (1970- 1977), Karl-Heinz Rummenigge (1983-1984) und Lothar Matthäus (1994- 1997). Zuletzt trugen Stefan Effenberg (1999- 2002) und Kahn (2002- 2008) die Kapitänsbinde beim erfolgreichsten deutschen Fußball-Club.

Schon beim Aufgalopp Ende Juni benannte Klinsmann van Bommel zum vorübergehenden Spielführer. “Ich habe gesehen, wie er seit Trainingsstart Ende Juni die Mannschaft geführt hat, wie viel Ansehen und Respekt er bei allen Spielern genießt“, so der Trainer. “Er ist ein Kommunikator.”


Mit Lucio und Demichelis rekrutierte Klinsmann das “Dreigestirn” ausschließlich aus ausländischen Profis. Im Mannschaftsrat kommen mit den deutschen Nationalspielern Philipp Lahm und Miroslav Klose aber zwei inländische Kicker zum Zuge. “Ich fühle mich reif für diese Aufgabe“, hatte auch Lahm am Kapitänsamt Interesse bekundet. Ganz leer ging der Franzose Willy Sagnol aus. Dem einzig verbliebenen Champions-League-Sieger von 2001 war einst die Kahn-Nachfolge versprochen worden – doch dies galt unter Klinsmann nichts mehr. (dpa)