FC Bayern kassiert 0:1-Niederlage in Hannover

Beim deutschen Rekordmeister läuft es absolut nicht rund. Statt der Wiedergutmachung nach dem 2:5-Debakel gegen Bremen blamierte man sich bei Hannover 96 und musste sich mit 0:1 (0:1) geschlagen geben.

Dabei agierten die Gäste ähnlich wie am vergangenen Samstag gegen Bremen vor 49.000 Fußball-Fans in der ausverkauften AWD-Arena zu behäbig und ideenlos. Die nicht einmal starkt spielenden Niedersachsen bleiben somit auch im zehnten Spiel in Folge zu Hause ohne Niederlage und feierte zudem den ersten Sieg vor eigenem Publikum gegen den FCB seit 20 Jahren durch einen reffer von Szabolcs Huszti in der 23. Minute. Zuletzt hatte es am 16. April 1988 einen Heim-Erfolg für die Niedersachsen gegen München gegeben.

Die Klinsmann-Elf spielte bei den 96ern abermals viel zu nachlässig und zu langsam. Auch mit fünf neuen Akteuren im Vergleich zur Heim-Niederlage gegen Bremen ließen die Gäste das notwendige Tempo vermissen und schafften es nicht, Druck aufzubauen. Zudem ging Jürgen Klinsmanns Rotation, Ze Roberto und Lucio traten die Reise nach Hannover gar nicht erst mit an, völlig in die Hose. Ursprünglich hatte der Übungsleiter angedacht, die beiden Brasilianer für die Champions-League-Partie gegen Olympique Lyon zu schonen. Doch mit den überraschend beginnenden Breno in der Innenverteidigung und Jose Ernesto Sosa im Mittelfeld gab es keine Besserung.


Die Bayern, die nach einer knappen Viertelstunde den verletzten Christian Lell durch Massimo Oddo ersetzen mussten, blieben völlig harmlos und ohne Durchsetzungsvermögen. Bezeichnend war, dass es in der ersten Halbzeit nur eine einzige Chance gab, als Martin Demichelis den Ball in der 7. Spielminute aus knapp fünf Metern über das Tor schoss. Danach blieb es für 96-Keeper Robert Enke, der Mitte der ersten Halbzeit völlig unbedrängt einen Ball zu Miroslav Klose spielte, unerwartet lange ruhig. Auch mit den Einwechslungen von Franck Ribery und Lukas Podolski wurden die Bayern nicht gefährlicher.

Die Hannoveraner, die während der Woche mehr als ein Dutzend Ausfälle beim 0:2-Pokal-Aus gegen Schalke 04 beklagt und dann eine wundersame Heilung fast aller Spieler erlebt hatten, spielten mit fünf neuen Spielern zurückhaltend und auf Konter lauernd. Ohne Valérien Ismaël und Arnold Bruggink agierten die Gastgeber vor allem anfangs betont defensiv und wirkten in vielen Szenen nervös. Steve Cherundolo, Jiri Stajner und Frank Fahrenhorst erwiesen sich zu Beginn als Unsicherheitsfaktoren. Doch als die 96er merkten, wie schwach die Bayern agierten, drehten sie auf und gewannen an Sicherheit.


Nach dem direkt verwandelten Freistoß von Huszti, der für Torwart Michael Rensing nicht unhaltbar wirkte, legten die Gastgeber den Respekt ab. Allein Mikael Forssell hätte bei seinen drei großen Chancen (30./34./75.) für das beruhigende 2:0 sorgen können.