FC Bayern-Coach van Gaal sauer auf FIFA-Chef

Louis van Gaal, Cheftrainer des FC Bayern München, ist sauer auf den Welt-Fußball-Verband FIFA. So regt sich der Fußball-Lehrer über die zögerliche Haltung der FIFA im Bezug auf technische Hilfsmittel auf. Die Diskussion um Videobeweis und technische Neuerungen komme nicht voran.

Im “kicker” wetterte der Coach, dass Blatter noch bei der WM in Südafrika gesagt hatte, dass das Thema auf den Tisch müsse. Doch nun sei es wieder weg, so van Gaal.

Bereits in der vergangenen Spielzeit hatte der Niederländer des öfteren technische Hilfsmittel (“Es ist absolut lächerlich, wenn in unserer modernen Zeit die Technik nicht genutzt wird“) gefordert und wurde bei der Weltmeisterschaft bestätigt. Die zahlreichen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter und auch das nicht gegebene Tor von Frank Lampard im Achtelfinale zwischen Deutschland und England hatte auch beim FIFA-Präsidenten ein Umdenken ausgelöst, obwohl Blatter ein Gegner der Technik im Fußball ist.

Weil er altmodisch ist“, vermutet van Gaal als Grund für Blatters abwartende Haltung. Auch die Regelkommission des Verbandes, das achtköpfige International Board, muss vom 59 Jahre alten Trainer Kritik einstecken. “Das ist eine Kommission von alten Herren. Sie ist nicht transparent. Wir wissen nicht, welche Leute dahinterstecken. Das müssten wir in der Welt der Transparenz eigentlich wissen.”

Der Trainer des FC Bayern will im Kampf um die Einführung technischer Hilfsmittel zur Unterstützung der Unparteiischen nicht nachgeben. “Das Wichtigste ist, dass wir die Hilfe der technischen Mittel nutzen. Auch das Abseits kann der Linienrichter nicht mehr beurteilen. Und wenn er das nicht kann, müssen wir es anders lösen. Sonst ist es kein Fair Play“, so van Gaal.

Bei Blatter stoßen seine Forderungen offenbar auf wenig Gegenliebe. “Den Videobeweis wie im Eishockey wird es nicht geben. Dafür gibt es im Fußball zu wenige Unterbrechungen.” Einzig eine Technik auf der Torlinie würde Blatter in Erwägung ziehen.

Van Gaal baut bei seinem Anliegen auf Unterstützung der Fußball-Prominenz, bisher hat er aber kaum Mitstreiter gefunden. “Wenn Persönlichkeiten wie Cruyff und Beckenbauer immer sagen, man müsse mal abwarten, was passiert, wird nichts passieren. Das ist enttäuschend für mich», sagte der Holländer.”