EM 2012: Ukraine erstellt Krisenplan

Nachdem der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA), Michel Platini, zum Rundumschlag ausgeholt hatte und massive Kritik am Stand der Vorbereitungen für die Fußball-EM 2012 in der Ukraine äußerte, erstellte nun die Führung in Kiew einen Krisenplan aus.

Vizeministerpräsident Iwan Wasjunik sagte, dass es zum Umbau des Kiewer Olympiastadions bis spätestens Mitte Juli eine Entscheidung geben werde. So soll der Zuschlag für den Umbau entweder an das deutsche Unternehmen GMP gehen oder an ein britisches Unternehmen, melden ukrainischen Medien. UEFA-Präsident Platini hatte bei seinem letzten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt zur Eile gemahnt und eine Entscheidung für den Umbau, der umgerechnet 210 Millionen Euro kosten wird, vorangetrieben.


Zusammen mit Polen hatte die Ukraine den Zuschlag für die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2012 bekommen. Platini schloss allerdings eine Neuvergabe der EM 2012, aufgrund der schleppenden Vorbereitung, nicht mehr aus. Bis Ende September will das Exekutivkomitee der UEFA darüber entscheiden, ob beiden Ländern die Gastgeberrolle entzogen wird. Julia Timoschenko, ukrainische Regierungschefin und Präsident Viktor Juschtschenko hatten daraufhin der UEFA verstärkte Anstrengungen zugesichert.

Nach Angaben des Vizeministerpräsident Wasjunik, soll der Umbau des größten ukrainischen Stadions (80.000 Zuschauer) bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein. Im Juni hatte die ukrainische Regierung einen umstrittenen Vertrag zur Renovierung des Stadions mit einem taiwanesischen Baukonsortium gekündigt. Zudem sorgen die seit Monaten andauernden innenpolitischen Reibereien in der Ukraine für Verzögerung beim Fortgang der Planungen.


Staatspräsident Viktor Juschtschenko (r)
mit UEFA-Chef Michel Platini

(dpa)