EM 2008: Schweizer Kapitän Frei fällt sechs Wochen aus

Für den Bundesliga-Profi von Borussia Dortmund und Mannschaftskapitän der Schweiz Alexander Frei hat es ein denkbar unglückliches Ende eines Seuchenjahres gegeben.

Beim Gang des 29 Jahre alten Kapitäns der Schweizer National-Elf vom Platz des St. Jakob-Parks von Basel, stand dem Angreifer die ganze Verzweiflung förmlich ins Gesicht geschrieben. “Er ist erfahren genug. Als er das Knacken gehört hat, wusste er, dass es etwas Schlimmes war“, erklärte Mannschaftsarzt Cuno Wetzel. Die Diagnose nach einem eher harmlosen Zweikampf mit dem Tschechen Zdenek Grygera im gestrigen Eröffnungsspiel der EM lautete: Innenbandanriss im linken Knie und eine sechswöchige Pause.

Frei will sich erst am kommenden Montag (9. Juni) zu seiner Verletzung äußern. Mit starkem Willen und und Ehrgeiz hatte sich der Angreifer vom BVB nach Hüft- und Wadenoperationen und einer achteinhalb Monaten langen Pause in der Schlussphase der Bundesliga-Saison wieder in Form geschossen. “Das ist eine Saison, die ich nie wieder erleben möchte. Ich hoffe, dass ich für mich und die Schweiz es am Ende noch positiv gestalten kann“, sagte Frei noch vor der EM-Endrunde in Österreich und der Schweiz. Nun erfüllte sich ausgerechnet bei seinem 60. Länderspiel und dann noch ins seiner Heimatstadt Basel der Wunsch nicht.


Dabei hätte es das Turnier des Schweizers werden können.Erstmalig trug der ehemalige “Spieler des Jahres” in der Schweiz die Binde des Mannschaftskapitäns. “Ich bin nicht Kapitän geworden, weil ich ein gutes Verhältnis zu Nationaltrainer Köbi Kuhn habe“, sagte Frei, “vielmehr weiß er, wie ich ticke und dass ich Erfolg haben will wie er.” Die sstellte er in den Vorbereitungsspielen der Eidgenossen gegen Slowenien und Liechtenstein eindrucksvoll unter Beweis. Frei erzielte dabei drei Treffer und machte sich damit zum Rekordgoalgetter (35) in seinem Heimatland.

Schon die WM 2006 in Deutschland war nach einer Leisten-OP für ihn fraglich. Während der WM-Auali trug er mit sieben Toren maßgeblich dazu bei, das die Endrunde damals erreicht wurde, während des Turniers traf er zweimal. Nach der WM wechselte Frei für für 4,1 Millionen Euro von Stade Rennes zum BVB, wo er in der ersten Saison 16 Treffer zum Klassenerhalt beisteuerte.

Alexander Frei liegt verletzt am Boden.

(dpa)