Nach dem Rückzug von Zinedine Zidane nach der EM vor zwei Jahren avanciert Franck Ribéry zum neuen Hoffnungsträger der der Franzosen. Bei der EURO 2008 soll der FC Bayer-Kicker nun die Nachfolge von “Zizou” antreten.
Im Gegensatz zu seinem ersten richtig großen Turnier bei der EM 2006 in Deutschland weist man Ribéry in der Mannschaft nun die Rolle des Hauptdarstellers zu. Die ihm zugedachte Rolle empfindet er dabei aber nicht als schwere Last: “Ich bin jetzt eine Führungsfigur und weiß, dass die Leute eine Menge von mir erwarten. Aber ängstlich bin ich deshalb nicht.”
Der Glaube an das Können des Fußball-Stars ist in der Vergangenheit stetig angestiegen. Nach zahlreichen guten Auftritten in der Fußball Bundesliga feierte ihn die “L’Équipe” schon vor vielen Wochen als den “Le Roi de Munich” (den König von München) und am Tag des ersten EM-Auftritts gegen Rumänien als “neuen Chef”. In einer Umfrage, die von der Sportzeitung in Auftrag gegeben wurde,stand der franzose kurz vor der EM-Endrunde in Österreich und der Schweiz weit vorne in der Gunst seiner Landsleute. Ganze 36 Prozent der Befragten sehen Ribéry als einen der tragenden Akteure der Europameisterschaft.
Ribéry selbst geht die Mission ähnlich gelöst wie vor zwei Jahren bei der WM in Deutschland an, als er mit seinen Dribblings erstmals für internationales Aufsehen sorgte und seinen Marktwert vervielfachte. Nach einem holprigen Karrierestart ist er nun auf einem sehr guten Weg, seinen prominenten Vorgängern Zidane und Michel Platini nachzueifern. Die Enttäuschung über die damalige Niederlage im WM-Finale gegen Italien im Elfmeterschießen hat seinen ohnehin extremen Ehrgeiz noch verstärkt. Gern würde er mit einem Sieg gegen die Italiener im letzten EM-Gruppenspiel Revanche nehmen: “Ich habe ein einziges Ziel – ich will den Titel“, zitiert ihn die “FAZ”.
Allerdings wird der Weg dorthin kein Selbstgänger. Schließlich muss der damalige WM-Zweite die wahnsinnig schwere Gruppe C mit Rumänien, den Niederlanden und Italien erst einmal überstehen. Die “Todesgruppe” der EM lässt beeindruckt Ribéry weniger und er blickt zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben. “Wir brauchen keine Bücher und keine Musik bei der EURO. Wir haben doch Franck“, sagte Defensivmann Patrice Evra mit Bezug auf dessen Rolle als Spaßvogel der “Blauen”.
Das Ribéry stndig mit Zidane verglichen wird, ehrt ihn und nervt ihn aber auch zugleich. “Zizou war einmalig, und ich versuche keineswegs, ihn zu kopieren“, so der Mittelfeldakteur. Gleichwohl steht er für die Zukunft des französischen Fußballs. Doch ohne den Gewinn eines internationalen Titels wird man ihm die Aufnahme in die Ruhmeshalle verwehren. Dabei könnte ein Sieg im EM-Turnier die ersten Tore öffnen. “ch hoffe, wir gewinnen die Euro. Wenn uns das gelingt, war es wirklich eine große Saison für mich“, sagte Ribéry. (dpa)