Eigentlich will Eintracht Frankfurt seinen Anhängern zum Auftakt des vierten Spieltages in der Fußball-Bundesliga am morgigen Freitag (20:30 Uhr) gegen den Karlsruher SC eine Gala bieten, doch drei Tage nach dem Auftritt von Superstar Madonna ist das Geläuf in einem erbärmlichen Zustand.
“Es könnte dem Zufall Tür und Tor geöffnet sein“, klagt Coach Friedhelm Funkel und kritisiert die Terminierung der Partie durch die DFL weniger als 72 Stunden nach dem Konzert: “Weder der KSC noch die Eintracht sind international dabei, wir hätten also durchaus auch am Sonntag spielen können.”
Trotz der eventuell auftretenden widrigen Platzverhältnisse – seit Mittwochnacht wird fieberhaft ein neues Grün verlegt und versucht damit zu retten, was zu retten ist – streben die Hessen den ersten Dreier der Saison an. “Egal wie der Boden aussieht, beide Mannschaften müssen darauf spielen und damit zurechtkommen. Wir wollen vor heimischem Publikum unseren Aufwärtstrend aus dem Wolfsburg-Spiel fortsetzen und natürlich gewinnen. Dafür werden wir alles tun“, versprach der Übungsleiter.
Allerdings muss Funkel auf Kapitän Ioannis Amanatidis und Abwehrspieler Marco Russ verzichten (beide mit Muskelverletzungen) und kann damit nicht seine Wunsch-Elf auflaufen lassen. Einen Nachteil sieht er darin aber nicht. “Unsere personelle Situation bereitet mir keine Sorgen, denn wir können die Ausfälle kompensieren“, so Funkel.
Auch wird wohl Innenverteidiger Aaron Galindo ausfallen. Der Mexikaner kommt erst am Freitagmorgen von einer Länderspielreise an den Main zurück. Chris wird wohl in die Viererkette rücken. Die Position des Brasilianers im defensiven Mittelfeld wird vermutlich der Japaner Junichi Inamoto einnehmen. Zudem kann Funkel wieder auf die Dienste von Mittelfeldspieler Alexander Meier und Benjamin Köhler bauen.
Trotz des eher verhaltenen Saisonstart mit einer Schlappe und einem Unentschieden sieht Funkel die Eintracht nicht unter Druck. “Es ist kein Schlüsselspiel, denn wir sind erst am 4. Spieltag. Wenn wir nicht gewinnen, passiert gar nichts. Dann werden wir ruhig weiterarbeiten und versuchen, eine Woche später in Schalke zu gewinnen“, sagte Funkel.
KSC-Coach Edmund Becker erwartet von seiner Mannschaft einen konzentrierten, fehlerfreien Auftritt und hofft auf eine Wiederholung des Vorjahressieges, als der damalige Aufsteiger in einem hitzigen Spiel mit 1:0 die Oberhand behielt. “Das sollte auch dieses Mal unser Ziel sein. Wir haben Frankfurt noch in guter Erinnerung. Ich gehe davon aus, dass alle heiß sind, zumal es einfach Spaß machen muss, vor solch einer prächtigen Kulisse Fußball zu spielen“, sagte der Übungsleiter am heutigen Donnerstag. Godfried Aduobe wird aufgrund einer Innenband-Dehnung im linken Knie passen müssen. “Wir wollen ihn behutsam aufbauen“, so Becker.