Am 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben sich Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart 1:1 (0:1)-Unentschieden getrennt. Damit setzen die Westfalen ihre imposante Heim-Serie von 19 ungeschlagenen Bundesliga-Partien im eigenen Stadion fort.
In der 27. Minute brachte Nelson Valdez die Platzherren vor 72.100 Anhängern in Führung, die Georg Niedermeier in der 47. Minute kurz nach dem Seitenwechsel zur verdienten Punkteteilung ausglich. Dabei bewahrte der ehemalige Nationalkeeper Jens Lehmann mit mehreren starken Paraden die zweite Stuttgarter Auswärts-Pleite in der noch jungen Spielzeit.
Coach Markus Babbel forderte, dass seine Schützlinge “von Beginn an Druck auf den Gegner ausüben” – und ähnlich forsch stellte er auch seine Mannschaft auf. Statt Millionen-Mann Pawel Pogrebnjak und Timo Gebhart brachte Babbel den 20 Jahre alten Julian Schieber und Sebastian Rudy (19), die beide ihr Debüt in der Anfangsformation gaben. “Das sind gute Spieler. Ich mache das nicht von dem Alter abhängig, sondern von dem, was ich im Training sehe. Und jetzt kriegen sie ihre Chance“, sagte Babbel. Sein Gegenüber, BVB-Coach Jürgen Klopp, wollte nach dem 1:4 beim HSV in der Vorwoche “die kleinen Wolken über Dortmund schnell vertreiben.”
Doch die Partie begann nicht als Sturmlauf, sondern war zunächst nur ein laues Sommerlüftchen. In den ersten ereignislosen 25 Minuten versuchte Dortmund mit langen Bällen seine Stürmer in Szene zu setzen, die jedoch immer wieder ins Abseits liefen. Erst nach einem tollen Anspiel von Nuri Sahin konnte Valdez seine Verfolger abschütteln und schob Lehmann den Ball durch die Beine.
Der erste Treffer wirkte wie ein Weckruf für beide Teams, die sich plötzlich Chancen im Minutentakt erspielten: Stuttgarts Sami Khedira setzte den Ball mit dem Außenrist nach einer Flanke von Ludovic Magnin knapp neben das Tor (29.). Auf der anderen Seite wehrte Lehmann zunächst mit Mühe einen Flatterschuss von Mats Hummels (30.) ab, der bereits in der vierten Minute für den verletzten Tinga eingewechselt worden war. Wenig später war Lehmann erneut auf dem Posten, als er den Versuch von Valdez (34.) nach Vorarbeit von Neu- Stürmer Lucas Barrios vereitelte. Kurz vor der Halbzeit konnte sich auch Dortmunds Schlussmann Roman Weidenfeller erstmals auszeichnen, der mit einem starken Reflex gegen Schieber hielt.
Mit deutlich mehr Schwung kamen die Schwaben aus der Kabine und beendeten prompt nach 488 Minuten die gegentorlose Zeit des BVB im eigenen Stadion. Nach einem Freistoß von Thomas Hitzlsperger köpfte Niedermeier, der für Nationalverteidiger Tasci ins Team gerückt war, den Ball über die Linie. Barrios vergab freistehend aus fünf Metern per Kopf die größte Möglichkeit (63.) zum Dortmunder Siegtreffer in der zweiten Halbzeit. Aber auch Weidenfeller zeichnete sich bei der Parade gegen Gebhart (80.) noch einmal aus.