DFB: Verfahren gegen Referee Kempter eingestellt

Der DFB teilte mit, dass der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes das Ermittlungsverfahren gegen Schiedsrichter Michael Kempter eingestellt hat.

Eine E-Mail, die FIFA-Referee Kempter an den ehemaligen Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell geschrieben haben soll, war Anlass des Verfahrens. Kempter soll sich darin negativ über den Rekord-Meister FC Bayern München geäußert haben. Der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner sagte: “Es handelt sich hierbei um keinen sportrechtlich relevanten Sachverhalt, da die Äußerungen im rein privaten und vertraulichen Rahmen gemacht wurden und nicht damit gerechnet werden konnte, dass diese in die Öffentlichkeit gelangen würden.”

Die Entschuldigung des 27-jährigen Schiedsrichters wurde bereits von den Münchnern akzeptiert. Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte in der vergangenen Woche gesagt, dass Kempter glaubwürdig klargemacht hat, dass er absolut unparteiisch ist. Kempter ist in den Skandal um den früheren DFB-Funktionär Amerell verwickelt.

Nach seiner rund zweimonatigen Pause wird Kempter nach Angaben des DFB in der kommenden Woche einen Leistungstest absolvieren. Danach wird entschieden, wann der Bankangestellte aus Sauldorf wieder als Schiedsrichter eingesetzt werden soll.

Amerell, der die Vorwürfe der sexuellen Belästigung unter anderem von Kempter bestreitet, hatte in den vergangenen Wochen mehrere E-Mails und SMS öffentlich gemacht, um damit ein angebliches Abhängigkeitsverhältnis Kempters zu ihm zu widerlegen. Dem 63 Jahre alten Amerell wurde mittlerweile per Einstweiliger Verfügung unter Androhung eines Ordnungsgeldes in Höhe von jeweils 250 000 Euro verboten, private E-Mails oder SMS von Kempter an ihn “zu veröffentlichen und/oder zu verbreiten”.