DFB setzt sich gegen neue Trikot-Regel zur Wehr

Die neue FIFA-Regelung der Trikots, wonach die Akteure der Nationalmannschaften keine festen Nummern mehr tragen dürfen, hat sowohl bei Fans als auch den Beteiligten für großes Entsetzen gesorgt.

Im gestrigen Test-Spiel gegen Belgien (2:0) wurden erstmals seit vier Jahren wieder durchnummerierte Spielerhemden von 1 bis 11 eingesetzt. Zudem suchte man die Spielernamen auf den Trikots vergebens. Die Gäste aus Belgien ignorierten die Regel noch und traten in ihren Stamm-Trikots an. Nun will sich der deutsche Fußball Bund (DFB) gegen diese Regel zur Wehr setzten. “Das ist nicht nur für die Fans schade, sondern auch für unser Merchandising“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff im ZDF.

Weiter gab Bierhoff an, dass ein erster Protest bereits vor dem Spiel gegen Belgien von der FIFA abgewiesen wurde. “Wir werden aber nochmal dagegen vorgehen und hoffen, dass sich da auch andere Verbände einreihen“, so der Manager weiter. Für die Sportartikel-Hersteller dürfte die neue Regel ein Schock gewesen sein. Der Partner des DFB, adidas, hat im Jahr der EM in Österreich und der Schweiz weit über eine Million deutsche Spielerhemden verkauft. Dabei ist Michael Ballacks Nummer 13 oder die Nummer 20 von Lukas Podolski seit Jahren die Verkaufsschlager.


Der Hersteller sieht zumindest Gesprächsbedarf. Der Konzern aus Herzogenaurach will als “Partner der FIFA im gemeinsamen Dialog mit unseren Nationalmannschaften den Sachverhalt diskutieren“, erklärte Oliver Brüggen, Sprecher von adidas. Derzeit lässt sich noch nicht beurteilen, “inwieweit diese Entscheidung Auswirkungen auf unser Geschäft haben wird.”

1939 wurden Rückennummern international eingeführt. Bereits bei der Weltmeisterschaft 1954 liefen alle Akteure aus dem Kader mit Stammnummern auf, so hatte Fritz Walter beim Turnier in der Schweiz die Nummer 16. Der legendäre Gerd Müller, noch immer Deutschlands bester Länderspiel-Torschütze (68 Treffer) trug beim WM-Triumph 1974 die 13. Erstmals waren bei der EM 1992 in Schweden zusätzlich die Spielernamen auf den Hemden zu sehen. Mittlerweile gelten die festen Nummern als Standart. Die neue Regel der FIFA bedeutet einen Schritt zurück, der DFB will das nicht akzeptiere