DFB Pokal: Schalkes schwerer Gang nach Mainz

Schon öfter erwies sich das Stadion am Bruchweg für Schalke 04 als Stolperstein. Doch bei diesem Gastauftritt beim FSV Mainz 05 soll alles anders werden.

Der DFB-Pokal ist immer noch kürzeste Weg in das internationale Geschäft. Diese Möglichkeit wollen wir uns mit einem Sieg bewahren“, meinte Knappen-Coach Fred Rutten vor dem Viertelfinalspiel beim Tabellenzweiten der Zweiten Liga. Außerdem hat man im Pokal die große Gelegenheit, einen Titel einzufahren, so der Trainer, der sich sicher ist, dass seine Schützlinge “hundert Prozent Einsatz zeigen, um das Halbfinale zu erreichen.”

Die Gelsenkirchener wollen sich in einer bisher schlecht verlaufenen Spielzeit beim FSV nicht die Tour vermasseln lassen. Zwar liegt die letzte Pokal-Pleite bei zwei Aufeinandertreffen schon eine Weile zurück (0:1 am 7. August 1987 in der ersten Runde), aber im Ligaalltag gab es in der jüngeren Vergangenheit bittere Pleiten. So zum Beispiel 2005 noch unter Übungsleiter Rangnick musste man eine 1:2-Niederlage in Mainz hinnehmen. Auch ein Jahr später (2006) stolperte der Revierclub im Stadion am Bruchweg (0:1). Allerdings konnten sich die Knappen 2007 mit Trainer Mirko Slomka mit dem 3:0 in Mainz revanchieren und gleichzeitig zum Bundesliga-Abstieg der Rheinhessen am Saisonende beitragen.


Mainz ist inzwischen eine kleine Schalke-Filiale geworden. Im Kader von Trainer So hat das , der die Rückkehr in das Oberhaus anstrebt, stehen gleich drei frühere Schalker. So hat die Partie für Ersatzkeeper Christian Wetklo, Niko Bungert, der über ein Offenbach- Gastspiel im vorigen Sommer in Mainz landete, und Tim Hoogland ganz besonderen Reiz. “Es ist für mich das erste Mal überhaupt, dass ich gegen Schalke spiele“, sagte Hoogland. Neun Jahre kickte er in Königsblau, bevor er 2007 beim FSV anheuerte. Noch heute hat der Abwehrrecke zu ehemaligen Mitspielern Kontakt: “Mit Halil Altintop und Gerald Asamoah telefoniere ich ab und zu. Natürlich ist Schalke Favorit, aber wir werden es ihnen nicht leicht machen.”

Auch wenn in Mainz laut Andersen der Bundesliga-Aufstieg Priorität genießt, lockt die Aussicht auf den erstmaligen Einzug in das Pokal- Halbfinale. Die Vorfreude ist riesengroß. “Das wird ein geiler Pokalabend – ein Viertelfinale vor ausverkauftem Haus, und dann gegen einen Erstligisten …”, sagte Andersen. Der Norweger hat selbst drei Jahre in Gelsenkirchen gewohnt und kennt die Schalker Szene sehr gut.

Beim 2:1-Sieg in Frankfurt hat der Coach die Rutten-Elf persönlich unter die Lupe genommen. Andersens Erkenntnis: “Vor allem bei Standards müssen wir grausam aufpassen. Aber auch als krasser Außenseiter haben wir eine Chance und zudem nicht so einen Druck wie in der Liga.” Manager Christian Heidel sieht auch den finanziellen Aspekt: “Wenn wir ins Halbfinale kämen, hätten wir zehn Prozent des Saisonetats erlöst.”


Nach dem 0:0 in Nürnberg kann Andersen wieder mit Markus Feulner, Nicolce Noveski und Miroslav Karhan planen. Rutten hofft auf die Rückkehr des in Frankfurt wegen einer Rücken- und Rippenprellung fehlenden Benedikt Höwedes. Bei Jefferson Farfan, der wegen muskulärer Probleme in Frankfurt nach 60 Minuten ausgewechselt werden musste, muss Rutten ebenso die Entwicklung abwarten wie bei dem von einem grippalen Infekt geschwächten Christian Pander. Nicht dabei ist der gesperrte Gerald Asamoah, der im Achtelfinale in Jena die Rote Karte bekommen hatte.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FSV Mainz 05: Wache – Hoogland, Bungert, Noveski, Löw – Heller, Karhan, Feulner, Buckley – Bancé, Baljak

FC Schalke 04: Neuer – Rafinha, Höwedes, Bordon, Kobiaschwili – Jones – Westermann, Engelaar – Farfan, Kuranyi, Altintop

Schiedsrichter: Brych (München)
(dpa)