DFB-Pokal: Schalke nach 4:1 in Jena im Viertelfinale

Der FC Carl-Zeiss Jena ist das “Prädikat” Pokalschreck los und hat gegen den Favoriten FC Schalke 04 eine erneute Überraschung verpasst. Die Gelsenkirchener gewannen beim Drittligisten mit 4:1 (1:0) und erreichten am Ende verdient das Viertelfinale des DFB-Pokals.

Die Treffer für die Königsblauen besorgten Jefferson Farfan (19./66. Minute), Ivan Rakitic (71.) und Kevin Kuranyi in der Nachspielzeit (92.).

In der 68. Minute erzielte der erst vier Minuten zuvor eingewechselten André Schembri Anschlusstreffer, der jedoch zu spät kam. Dabei half auch der Platzverweis gegen Gerald Asamoah, der nach einem rüden Foul gegen René Eckardt im Mittelfeld Rot sah (75.), den Hausherren nicht mehr. Auch die Gastgeber musste das Spiel mit zehn Akteuren beenden, weil Marco Riemer in der 81. Minute für seine Notbremse gegen den enteilten Kuranyi des Feldes verwiesen wurde.


Mit 17.000 Zuschauern war das Ernst-Abbe-Sportfeld ausverkauft – 4.000 Fans freuten sich über ihren Platz auf einer eigens errichteten Zusatztribüne. Trotz der nasskalten Witterung, Nebel und Kälte kamen vor allem die Thüringer schnell auf Betriebstemperatur: Außenseiter Jena begann forsch und erkämpfte ausgeglichenes Spiel. Jede Aktion in Strafraumnähe wurde von den Carl-Zeiss-Fans beklatscht – doch das 1:0 fiel auf der “falschen” Seite: Nach präziser Vorlage von Rakitic schlenzte Farfan den Ball mit der Hacke clever ins lange Eck. Jenas Keeper Carsten Nulle auch beim zweiten Farfan-Treffer chancenlos.

Mit der Führung im Rücken machte der Bundesliga-Siebte nicht mehr als unbedingt nötig, der Drittligist stemmte sich gegen die Niederlage. Gegen die defensiv eingestellten Jenaer versuchte sich Schalke-Kapitän Marcelo Bordon mit einem 25-Meter-Distanzschuss: Nulle kann den nassen Ball nicht festhalten, aber Gerald Asamoah kommt zu spät (31.). Auf der Gegenseite liegt plötzlich der Ausgleich in der Luft, doch Robert Müllers Kopfball lenkt Schalkes Torwart Manuel Neuer gerade noch an die Latte (35.).

Neuzugang Lars Fuchs, der in der Winterpause aus Bielefeld nach Jena gekommen war, konnte in seinem ersten Pflichtspiel auf der linken Außenbahn kaum Akzente setzen. Trotz des Zwei-Klassen- Unterschieds war die typische Pokalpartie über weite Strecken ausgeglichen, Höhepunkte blieben aus. Dennoch geriet Jenas Trainer René van Eck in Rage: Weil der Niederländer mit der harten Gangart der Schalker gegen Jenas Youngster lautstark haderte, riskierte fast die “Verbannung” auf die Tribüne.

Der viermalige DDR-Pokalsieger gab sich trotz des Rückstandes nie auf: Zunächst kommt Neuer einen Wimpernschlag vor dem freien Carsten Strässer noch an den Ball (51.), nach einer Flanke von Amadeus Wallschläger verspringt Sebastian Hähnge der Ball (53.); Jenas einzige Sturmspitze scheiterte danach mit einem Kopfball (63.).