Wie DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach in Frankfurt bestätigte, stehen die TV-Verträge für den DFB-Pokal mit den beiden öffentlich-rechtlichen TV-Sendern ARD und ZDF und dem Pay-TV Sender Premiere kurz vor der Unterzeichnung. Demnach können sich alle Fußballvereine, die sich für den Pokal qualifiziert haben, über zusätzliche Einnahmen freuen, hieß es. Die Steigerung der Einnahmen sollen sich laut Angaben auf rund 50 Prozent belaufen. Demnach sollen die Verdienste bei 50 Millionen Euro pro Saison liegen.
“Wir sind die zweiten in Europa,” so Niersbach zur Höhe der Pokal-Einnahmen. In England betragen sie rund 80 Millionen Euro. 90 Prozent der TV-Einnahmen des Pokals fließen nach Angaben des DFB-Generalsekretärs den Vereinen zu: “Hier geht es weniger um die DFB- Finanzen.” Bisher erhalten Amateurvereine und Profivereine den gleichen Anteil des in der jeweiligen Runde ausgeschütteten Geldes. Es gehe nur noch um den Feinschliff bei der Ausformulierung der Verträge, sagte Niersbach, der eine Verkündung in der laufenden Woche für möglich hält. Anschließend werden die Unterlagen ans Kartellamt geschickt. Die Planungen sind so weit fortgeschritten, dass bereits klar ist, dass das ZDF das erste Pokalspiel der neuen Saison am 7. August live übertragen wird
“ARD und ZDF wird nichts weggenommen“, betonte der DFB- Generalsekretär: “Acht Spiele werden wie bisher von ARD und ZDF live übertragen, Premiere kommt hinzu mit der Live-Übertragung von allen 63 Spielen.” Es gebe weiterhin die gewohnte Zusammenfassung der Höhepunkte bei ARD und ZDF. Die zusätzlichen Einnahmen aus dem gestaffelten Vertrag mit dem Pay-TV-Sender sollen pro Saison durchschnittlich rund 17 Millionen Euro betragen. Bereits jetzt sei zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und Premiere “die redaktionelle Verständigung herbeigeführt: Das war ein kleines Kunststück.” Es wird pro Saison “eine Auslosung bei Premiere geben, die anderen im Wechsel bei ARD und ZDF.”
Wie bereits von DFB-Präsident Theo Zwanziger Mitte April angekündigt, erhält der vor der Verlängerung stehende Vertrag mit ARD und ZDF fast den gleichen Umfang wie bisher. Neben den Pokalspielen gehören dazu vor allem die Übertragungen der Länderspiele. Dazu zählen aber auch nach DFB-Angaben die neue 3. Liga, die dreigeteilte Regionalliga sowie bei den Frauen Länderspiele, Bundesliga und Pokal. Die neuen Dreijahresverträge sollen von der neuen Saison an gelten und lösen den eigentlich noch bis 2009 laufenden Kontrakt mit ARD und ZDF ab. Der zusätzliche Vertrag mit Premiere war “nur mit Zustimmung von ARD und ZDF möglich“, erklärte Niersbach: “Das ist der eigentliche Clou.” Damit könne der DFB auch eine Ausschreibung der Rechte umgehen, wie sie ursprünglich geplant gewesen sei. (dpa)