DFB-Pokal Finale der Frauen: Duisburg gewinnt souverän

Nur acht Tage nach dem ersten UEFA-Cup-Gewinn holten die Fußballerinnen des FCR Duisburg mit einem Kantersieg auch den DFB-Pokal der Frauen.

Durch ein Rekordsieg von 7:0 (2:0) über Turbine Potsdam sicherten sie sich zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Gleichzeitig beendeten sie eine elf Jahre lange Durststrecke im Berliner Olympiastadion. Die Fußballerinnen aus Potsdam verpassten ihren vierten Pokal-Sieg nach 2004, 2005 und 2006.

Ausgerechnet Fatmire Bajramaj, die ab der kommenden Saison das Trikot von Potsdam tragen wird, leitete mit einem schönen Schuss den FCR-Sieg nach zuletzt drei Endspiel-Pleiten ein. Zudem legte die Weltmeisterin den zweiten Treffer durch Annemieke Kiesel (37.) auf. Unmittelbar nach der Pause sorgte das zweite Tor der Niederländerin Kiesel (47.) und der Treffer von Femke Maes (50.) für die Entscheidung. Inka Grings (54.) legte nach, ehe die Torjägerin besorgte auch das 6:0 erzielte (86.). In der 90.Minute sorgte Alexandra Popp (90.) für den Endstand.

Duisburgs Bajramaj jubelt mit Mitspielerin
Laudehr nach ihrem Treffer zum 1:0.

Allerdings hatten die Siegerinnen anfangs auch Glück. Potsdam, das in der Bundesliga mit 2:2 und 3:0 ungeschlagen gegen Duisburg geblieben war, war dem in der 18. Minute ganz nah: Ein Kopfball von Stefanie Draws prallte von einem Innenpfosten an den anderen und wieder hinaus. Zuvor fälschte die Duisburgerin Annike Krahn eine Flanke von Leni Laursen Kaurin mit dem Kopf fast ins eigene Netz ab.

Eine taktische Änderung der Westdeutschen brachte dann den gewünschten Erfolg. Die bis dahin wirkungslosen Bajramaj und Simone Laudehr wechselten die Seiten. Als Potsdams Verteidigerin Babett Peter unter Laudehrs Flanke hindurch sprang, schmetterte Bajramaj das Leder freistehend in die Maschen.

Dagegen lenkte Kathrin Längert auf der anderen Seite eine abgerutschte Flanke von Anja Mittag über die Latte (35.), dann schoss die Torjägerin über den Kasten (41.). Nach dem Wiederanpfiff ließ sich der bei Pokalfinals bisher ohne Gegentore gebliebene Bundesliga-Zweite überrumpeln: Erst setzte sich Kiesel durch, dann staubte Maes nach Schuss von Grings ab, ehe die Torjägerin mit einem überlegten Schlenzer auch selbst erfolgreich war und Potsdam ein unerwartetes Debakel bescherte. Grings traf zudem noch die Latte (82.), ehe sie das halbe Dutzend voll machte.

Das 25. Frauen-Finale war zugleich das vorläufig letzte im deutschen Wembley. In den kommenden beiden Jahren wird das Endspiel entweder in Frankfurt, Köln, Gelsenkirchen, Wolfsburg oder Leverkusen ausgetragen. DFB-Präsident Theo Zwanziger sprach vor dem Finale von einem Test und schloss eine Rückkehr ins Olympiastadion nicht aus. Dort waren zu Spielbeginn nur 2000 Zuschauer, bis zum Abpfiff strömten etwa 25 000 Fans vor dem Männer-Endspiel in die Arena. (dpa)