DFB-Auswahl mit 2:0-Erfolg gegen Belgien

Der Europameisterschafts-Zweite Deutschland ist mit einem erhofften Sieg in die neue Saison gestartet. Trotzdem gilt für die bevorstehende WM-Qualifikation noch einigest zu verbessern.

Dank eins Elfmeter-Treffers von Bastian Schweinsteiger in der 59. Minute und einem Traumtor Marko Marin in der 77. Minute kam die Truppe von National-Coach Joachim Löw zu einen 2:0 (0:0)-Erfolg über Belgien, der den vom Übungsleiter geforderten Schwung für die nächste Zeit geben könnte. Dabei mussten die 34.200 Zuschauer in Nürnberg aber eine Menge Geduld mitbringen, ehe ihre Mannschaft auf die Siegerstraße geriet. Und trotz der erstmals seit einem Jahr bei einer Heim-Partie nicht ausverkauften Arena brachte das zehnte Benefizspiel dem DFB eine 4 Millionen Euro ein, von der 2,5 Millionen Euro an die Egidius-Braun-Stiftung gehen.

52 Tage nach der 0:1-Endspielniederlage bei der EM in Österreich und der Schweiz gegen Spanien läutete Löw die von ihm angekündigte “neue Periode” ein. So waren im ersten und gleichzeitig letzten Test-Spiel vor dem Beginn der WM-Qualifikation, mit den Spielen in Liechtenstein und Finnland, für die Endrunde 2010 in Südafrika nur noch fünf EM-Finalisten in der Startelf. Ohne die Führungskräfte Michael Ballack und Torsten Frings bemühten sich Thomas Hitzlsperger und Simon Rolfes zwar um kreative Aktionen, doch unterliefen insbesondere Rolfes zu viele unnötige Ballverluste.


Im Defensivverbund kam nach der Absage von Per Mertesacker Stuttgarts Serdar Tasci zu seinem Länderspiel-Debüt. Er erhielt den Vortritt vor EM-Stammkraft Christoph Metzelder von Real Madrid und fügte sich glänzend ein. In der Spitze kehrte der Bundestrainer zum Zwei-Mann- Sturm mit dem Bayern-Duo Miroslav Klose/Lukas Podolski zurück. Und zwischen den Pfosten wusste nach Jens Lehmanns Rücktritt aus der DFB-Elf der allerdings wenig beschäftigte 96er Robert Enke durch seine ruhige Art zu überzeugen.

Die DFB-Auswahl begann wie vom Coach gefordert schwungvoll und hatte durch den Hamburger Piotr Trochowski bereits in der 2. Minute eine gute Einschussmöglichkeit. Auf Trochowski hatte Löw besonderen Druck ausgeübt und ihm quasi eine letzte Bewährungschance eingeräumt. Der Hanseat ackerte emsig, agierte aber nicht zielstrebig genug und oft auch zu ungenau. In der 12. Minute klärte Belgiens Schlussmann Stijn Stijnen mit einem Kung-Fu-Tritt gegen Lukas Podolski und hatte dabei mehr Glück als verstand, dass der Schiri das nicht gesehen hatte. Vier Minuten später parierte Stijnen glänzend gegen Klose, der wie zuletzt äußerst glücklos blieb.

Die Gäste, an denen in den vergangenen sechs Jahre drei großen Turniere vorbeizogen, machten hinten in der von Bayern-Profi Daniel van Buyten gut organisierten Deckung gut dicht. Nach vorne fanden sie aber so gut wie gar nicht statt. In der 19. Minute zielte der von Philipp Lahm nicht energisch gestörte Tom de Sutter knapp am Kasten von Enke vorbei. Letztgenannter musste in den ersten 45 Minuten nur einmal zugreifen, als er einen Schuss der Ex-Gladbachers Wesley Sonck mühelos hielt (31.).


Nach dem Seitenwechsel tauschte Löw das Angriffs-Duo gegen Kevin Kuranyi und Mario Gomez aus und sorgte damit für frischen Wind im Spiel der Deutschen. In der 52. Minute scheiterte zunächst noch der aufgerückte Lahm mit einem Distanzschuss am sehr gut reagierenden Stijnen. Dann nach knapp einer Stunde endlich die erlösende Führung: : Nach van Buytens Foul an Gomez schnappte sich der nach Kloses Herausnahme zum Kapitän aufgestiegene Schweinsteiger das Spielgerät und verwandelte den fälligen Elfer sicher. Dies war gleichzeitig Schweinsteigers 16. Länderspiel-Tor.

In den letzten 20 Minuten sorgte Löw für das 2. Länderspiel des Gladbachers Marin, der sich gleich hervorragend einfügte. Mit einem ebenso coolen wie geschickten Schlenzer vollendete der talentierte Mitteldfeldmann einen der schönsten deutschen Angriffe zum 2:0 und sorgte für die Entscheidung.