Cottbus feiert zweiten Saisonsieg – 1:0 gegen den KSC

Energie Cottbus hat am 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga dank Joker Branko Jelic den ersten Heim-Dreier seit genau 189 Tagen eingefahren und schöpft im Abstiegskampf neue Zuversicht.

In der 80. Minute traf der erst kurz vorher eingewechselte Serbe per Fallrückzieher zum 1:0 (0:0) über den Konkurrenten aus dem Keller Karlsruher SC, dessen Nöte mit Relegationsrang 16 immer größer werden. Jelic besorgte den Lausitzern mit seinem zweiten Ballkontakt dagegen den ersten dreifachen Punktgewinn nach sechs Spielen.

Jetzt haben wir eine ganz andere Situation. Das war für unser Selbstvertrauen sehr wichtig. In der Anfangs-Viertelstunde habe ich bei meinen Spielern den großen Druck gespürt, unter dem sie stehen. Ich glaube, da hat eine gehörige Portion Angst mitgespielt“, erklärte Übungsleiter Bojan Prasnikar. “Jeder weiß, was passiert wäre, wenn wir nicht den ersten Heimsieg geholt hätten“, fügte Mannschaftskapitän Timo Rost hinzu.


Der KSC steht nach nur einem Punkt aus den vergangenen sieben Spielen nur noch einen Zähler vor Schlusslicht Cottbus. “Das 0:1 ist für uns ein unmögliches Ergebnis“, sagte Trainer Edmund Becker. “Wir haben aus der anfänglichen Unsicherheit der Cottbuser kein Kapital schlagen können. In der zweiten Hälfte haben wir eine halbe Stunde auf ein Tor gespielt und hatten auch die besseren Möglichkeiten.”

Die Gäste blieben aber weiter ohne Erfolgserlebnis im Stadion der Freundschaft, wo die Hausherren zuletzt am 10. Mai nach dem 2:0 über den Hamburger SV jubeln durften – damals stand auch der Klassenverbleib vorzeitig fest. Mehr als ein halbes Jahr später zeigten die Cottbuser mit schwacher Chancenverwertung lange, warum sie schon wieder in großen Schwierigkeiten stecken. Erst der fünf Minuten zuvor auf das Feld geschickte Jelic erlöste den Tabellen- Letzten nach einem Eckball. Auch beim bisher einzigen Saisonsieg – einem 1:0 bei Hertha BSC – hatte der Stürmer das goldene Tor erzielt.

Gegen die KSC-Abwehr, in der erneut Maik Franz fehlte, schoss Emil Jula zuvor zweimal freistehend über den Balken (27./34.). Das gleiche Missgeschick unterlief auch Ervin Skela bei einem Heber (31.). Die anfangs wackelige Energie-Abwehr kam trotz gefälliger Ballpassagen der Gäste zunächst seltener in Bedrängnis. Torhüter Gerhard Tremmel hielt Michael Mutzels Schuss (14.) und rettete dann glänzend gegen Antonio da Silva und den nachsetzenden Joshua Kennedy (37.).


Dagegen hätten die Gastgeber zehn Minuten nach der Pause einmal mehr vorlegen können, doch Miller verkürzte gut den Winkel gegen Ivica Iliev, Skelas Nachschuss touchierte nur die Latte. Die Mängel hätten sich fast gerecht, als Godfried Aduobe (68.) mit einem tollen Seitfallzieher an die Querstange für den bis dahin größten Höhepunkt der Begegnung sorgte. Sebastian Freis vergab danach die Führung gegen den erneut gut aufpassenden Tremmel (70.). Umso mehr ärgerten sich die stärker werdenden Gäste danach über das Gegentor. Miller verhinderte kurz vor Ende sogar noch das 2:0 durch Jelic. (dpa)