Cottbus beendet beim 2:0 Wolfsburger Serie

Der Abstiegskandidat Energie Cottbus hat dem Tabellenführer und Titelaspiranten VfL Wolfsburg beim verdienten 2:0 (0:0)-Heimsieg einen empfindlichen Dämpfer verpasst.

Nachdem die Serie der Wölfe gerissen war, mochte Felix Magath gar nicht mehr hinschauen. Die Konkurrenten um Hertha BSC Berlin dürfen dagegen wieder hoffen. Statt die Tabellenführung weiter auszubauen, liegen die Niedersachsen nach der ersten Niederlage seit dem 13. Dezember des Vorjahres (1:2 in Bremen) nur noch zwei Zähler vor Verfolger Hertha BSC. Einen weiteren Zähler dahinter rangiert das Trio Bayern München, VfB Stuttgart und Hamburger SV. “Wir haben große Chancen vergeben, da kann man nicht gewinnen“, ärgerte sich Magath.

Dimitar Rangelow (72.) und Ervin Skela (86.) erzielten vor 15.750 Fußball-Fans für die Platzherren, die sich sieben Tage vor dem Abstiegs-Duell mit dem Karlsruher SC auf den 15. Tabellenrang verbesserten. “Ein Sieg gegen Wolfsburg ist etwas Besonderes. Es hat heute alles geklappt“, meinte Energie-Coach Bojan Prasnikar. “Die Wolfsburger haben gedacht, dass es leicht ist, hier drei Punkte zu holen. Aber wir haben gezeigt, dass es nicht leicht ist“, sagte Matchwinner Rangelow.


Unsere Stürmer hatten nicht ihren besten Tag, der Abschluss war ungenügend“, hielt Magath kritisch fest, fügte dann aber mit einem schelmischen Lächeln hinzu: “Aber es geht für uns um den fünften Platz, und da sieht es noch ganz gut aus.” Bedient war Top-Torjäger Grafite, der ebenso wie Nebenmann Edin Dzeko auf der ganzen Linie enttäuschte: “Das war eine große Chance, aber wir haben sie nicht genutzt. Jetzt müssen wir weiter arbeiten und den Kopf wieder aufrichten, damit wir es nächste Woche besser machen.”

Die Wolfsburger traten in Cottbus nicht wie ein Titelaspirant auf. Trotz der Punktverluste der Konkurrenz am Vortag spielte Magaths Elf zunächst überraschend abwartend und lauerte nur auf Fehler des Gegners. Im zweiten Durchgang erhöhten die Niedersachsen zwar den Druck, doch das zusammen schon 38 Mal in dieser Saison erfolgreiche Torjäger-Duo Grafite/Edin Dzeko brachte diesmal nichts Zählbares zustande. Und was dennoch aufs Tor kam, wurde eine Beute des überragenden Energie-Torhüters Gerhard Tremmel.

Die Wölfe übernahmen schon bald das Kommando. Als sich Tremmel bei einer Flanke von Marcel Schäfer verschätzte, vergab Grafite (13.) per Direktabnahme die erste Möglichkeit. Vier Minuten später meisterte Tremmel einen Schuss von Zvjezdan Misimovic aus kurzer Distanz, der im Hinspiel noch dreimal erfolgreiche Grafite jagte den Ball im Nachsetzen über das Tor. Doch insgesamt agierte der Titelkandidat zu vorsichtig. Die Cottbuser kämpften sich mit Skela als Antreiber in die Partie zurück.


Coach Magath reagierte mit Wiederbeginn auf das wenig inspirierte Spiel seiner Mannschaft und ersetzte Sascha Riether und Christian Gentner durch Cristian Zaccardo und Ashkan Dejagah. Vor allem durch Fehler ihrer Abwehr gerieten die Cottbuser immer wieder in Gefahr, doch Tremmel war einfach nicht zu überwinden. In der 53. Minute rettete der Schlussmann gegen Dzeko, wenig später gegen Zaccardo (55.). Auf der Gegenseite forderte Energie vergebens den Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Helmut Fleischer, nachdem Zaccardo Dimitar Rangelow auf der Strafraumlinie zu Fall gebracht hatte. Doch dann wurde der Einsatz der Lausitzer doch noch belohnt, als Rangelow eine Flanke von Iliew zum 1:0 im Netz der Gäste versenkte und Skela vier Minuten vor Schluss alles klar machte. (dpa)