BVB: Klopp geht optimistisch in die Saison

Die harmonischen Wochen mit genügend Vorschusslorbeeren sind zu Ende. Nun beginnt in der Ehe zwischen Coach Jürgen Klopp und Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund langsam aber sicher der Ernst des Lebens.

Die Schwarz-Gelben stimmen sich bei einem Turnier in Rotterdam auf die erste Pflichtaufgabe am 9. August im DFB Pokal bei RW Essen ein. Dabei geben Mediale Wortspielchen wie “Klopptimismus” und “Kloppomania” geben die Stimmung wieder. Der Fußball-Lehrer schürt wie kein anderer seiner zahlreichen Vorgänger die Hoffnungen bei den Anhängern des BVB. Klops Bilanz der Anfangsphase in Dortmund fiel positiv aus. “Mit vielen Basis-Abläufen war ich zufrieden.”


Nun hängt vieles davon ab, ob die in der Vorsaison noch häufig lethargischen Profis sich von der Fußball-Leidenschaft des Diplom-Sportwissenschaftlers anstecken lassen. Besonders der 2:1-Sieg vor knapp einer Wochen gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München wertete man als ermutigendes Signal. Trotzdem bleiben viele Anhänger skeptisch. Dortmund ging schließlich vor einem Jahr als “Vorbereitungsmeister” in die Spielzeit und wurde am Ende nur enttäuschender 13. der Tabelle.

Klopps Hauptaufgabe lag in der Vorbereitung der Verbesserung der Defensivarbeit und des Teamgeistes. Im Gegensatz zu Thomas Doll, der sehr lange an den in der Boulevard-Presse als Opa-Abwehr verspotteten erfahrenen Innenverteidigern Robert Kovac und Christian Wörns festhielt, setzt dessen Nachfolger nun auf die jungen Spieler. Dabei stehen Neuzugang Neven Subotic und die Münchner Leihgabe Mats Hummels weit oben in der Gunst des Trainers.

Klopp mag die Bedenken, dass die beiden 19 Jahre alten Akteure zu unerfahren sind, nicht teilen. “Gerade diese Beiden sind extrem wissbegierig. Würden sie bei ‘Jugend forscht’ teilnehmen, sie würden sicher unter den besten Fünf landen. Im fußballerischen Bereich sind beide herausragend, und das wird man nicht, wenn man ein bisschen behämmert ist“, sagte Klopp in einem Interview mit dem TV-Sender “ProSieben”.


Im Mittelfeld erwies sich Tamas Hajnal als belebendes Element. An dessen Seite deutete Jakub Blaszczykowski einen deutlichen Formanstieg an. Die Rückkehr von Neuzugang Patrick Owomoyela in das Training nach überstandenen Achillessehnen-Probleme bestärkt Klopp zusätzlich in seinem Glauben an einen erfolgreichen Saisonstart.

Zumindest in einer Beziehung hat sich die Verpflichtung des einstigen TV-Experten bereits bezahlt gemacht. Aus Sorge um einen merklichen Rückgang beim Verkauf von Dauerkarten setzte die Vereinsführung auf die große Popularität des neuen Hoffnungsträgers. 47.000 Jahrestickets konnten dank der Werbeaktion mit großen Klopp- Plakaten abgesetzt werden. Den Erfolg kommentierte der Trainer auf seine Weise: “Die Region ist fußballverrückt. Deshalb haben wir eine Verpflichtung, diese neue Chance, die uns die Fans geben, auch anzunehmen, zu nutzen und tatsächlich etwas zu ändern.”

Jürgen Klopp winkt den Zuschauern
in Dortmund zu.

(dpa)