Bundesliga Ergebnisse vom Samstag: FC Bayern besiegt Schalke klar – Heimklatsche für Dortmund

Die Bundesliga hat an der Tabellenspitze wohl das letzte Fünkchen Spannung verloren. Nach Patzern von Leverkusen und Dortmund liegt der FC Bayern München nun mit 15 Punkten Vorsprung auf Platz eins und dürfte sich den Titel nicht mehr nehmen lassen. Derweil drohen auch die Kellerkinder Hoffenheim und Fürth nach neuerlichen Niederlagen den Anschluss ans rettende Ufer zu verlieren, sodass es am unteren Ende der Tabelle womöglich nur noch um den Relegationsplatz gehen wird.

Borussia Dortmund – Hamburger SV 1:4 (1:2)
Dortmund hat nach dem 3:2-Sieg in Leverkusen einen herben Dämpfer hinnehmen müssen und die erste Niederlage im neuen Jahr kassiert. In einem turbulenten Spiel unterlag der deutsche Meister dem Hamburger SV überraschend klar mit 1:4, bleibt aber dennoch Zweiter. Der HSV sprang durch den Auswärtscoup auf Rang fünf und ist nun dick im Rennen um die internationalen Plätze.

Der BVB erwischte eigentlich einen guten Start und ging in der 17. Minute durch Robert Lewandowski in Führung, doch nur eine Minute später glich Artjoms Rudnevs zum 1:1 für den HSV aus. Die Gäste bekamen dadurch richtig Auftrieb und legten schon in der 26. Minute das 2:1 durch Heung-Min Son nach, ehe es vielleicht zur Schlüsselszene des Spiels kam, in der Lewandowski nach einem groben Foul an Per Skjelbred mit Rot vom Platz musste, was nicht ganz unumstritten war. Zwar herrschte ab der 59. Minute wieder Gleichzahl, da Hamburgs Jeffrey Bruma nach einer Notbremse ebenfalls Rot sah, doch weil der HSV nur drei Minuten nach dem Platzverweis durch Rudnevs auf 3:1 erhöhte, hatte die zweite rote Karte keinen wirklich positiven Effekt für Dortmund. Die Borussia versuchte zwar noch einmal alles, kassierte in der Nachspielzeit durch Son aber sogar noch das 1:4.

Borussia Mönchengladbach – Bayer Leverkusen 3:3 (1:0)
Die unglaubliche Serie hat weiter Bestand. Auch im 21. Heimspiel gegen Leverkusen in Folge konnte Gladbach bei nun 16 Unentschieden sowie fünf Niederlagen nicht gewinnen und wartet damit weiter seit 1989 auf einen Heimdreier gegen die Werkself. Am Ende war die Borussia heute aber durchaus damit zufrieden, noch einen Punkt gerettet zu haben.

In der ersten Halbzeit waren die Gäste aus Leverkusen klar die bessere Mannschaft, konnte ihre Überlegenheit und ihre Chancen aber nicht in Tore ummünzen, wohingegen Gladbach sich kurz vor der Pause eiskalt zeigte und im Anschluss an einen Eckball durch Martin Stranzl mit 1:0 in Führung ging. Richtig Fahrt nahm die Partie allerdings erst in Durchgang zwei auf, in dem zunächst Sidney Sam in der 52. Minute der Ausgleich für Bayer gelang und Luuk de Jong nur sechs Minuten später die abermalige Gladbacher Führung besorgte. Anschließend dauerte es aber nur zwei Minuten bis Stefan Kießling zurückschlagen und erneut ausgleichen konnte. Als dann Andre Schürrle in der 64. Minute Leverkusen sogar mit 3:2 in Führung schoss, schien die Partie endgültig gedreht, auch, weil Leverkusen fortan wieder klar überlegen war und einige Chancen zur Vorentscheidung liegen ließ. Davon profitierte letztlich die Borussia, die sich in der Schlussphase noch einmal aufraffte und vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nach einem Freistoß durch Patrick Herrmann noch zum letztlich glücklichen 3:3 kam.

VfB Stuttgart – Werder Bremen 1:4 (0:1)
Die Krise beim VfB Stuttgart ist endgültig perfekt. Die Schwaben unterlagen Bremen vor heimischem Publikum klar mit 1:4 und haben nun die letzten fünf Spiele am Stück verloren, womit das Ziel Europa League in weite Ferne gerückt ist. Stattdessen findet sich Stuttgart nun plötzlich auf Rang 14 wieder und muss eher nach unten denn nach oben schauen. Bremen dagegen liegt nach dem zweiten Sieg in Folge nur noch zwei Punkte hinter dem letzten Rang und darf von Europa träumen.

Stuttgart war zunächst zwar die aktivere und auch die bessere Mannschaft, doch schon nach der Anfangsphase kippte die Partie mehr und mehr in Richtung Werder. Als dann Mehmet Ekici Bremen in der 34. Minute in Führung brachte, meldete sich der VfB aber noch einmal zurück und kam in der 50. Minute durch Ibrahima Traore zum Ausgleich, ehe zehn Minuten später William Kvist mit einem Ballverlust das 1:2 durch Aaron Hunt einleitete, mit dem Stuttgart völlig den Faden verlor und bis zum Schlusspfiff durch Ekici (74.) und Kevin de Bruyne (90.+2) noch zwei weitere Gegentreffer hinnehmen musste.

Eintracht Frankfurt – 1. FC Nürnberg 0:0
Eintracht Frankfurt konnte die Patzer von Dortmund und Leverkusen nicht wirklich nutzen und kam selbst auch nicht über ein 0:0 gegen Nürnberg hinaus, mit dem der Sprung auf Rang drei verpasst, aber immerhin der vierte Platz weiter gefestigt wurde. Für Nürnberg war der erste Auswärtspunkt unter dem neuen Trainer Michael Wiesinger im Kampf gegen den Abstieg dagegen Gold wert.

Die Eintracht tat sich mit den geschickt verteidigenden Gästen, die immer wieder gefährliche Konter fuhren vor allem in der ersten Halbzeit sehr schwer und hatte Glück sowie einen erneut guten Torhüter Kevin Trapp, die insbesondere bei Chancen von Tomas Pekhart eine durchaus mögliche Gästeführung verhinderten.

Auch nach der Pause präsentierte sich Nürnberg auf Augenhöhe mit der Eintracht, auch wenn die Konter der Franken nicht mehr so gefährlich waren wie in den ersten 45 Minuten. In einer von beide Seiten sehr intensiv und zweikampfbetonten, aber nicht unfair, geführten Partie blieb es am Ende beim torlosen Remis, das letztlich das gerechte Ergebnis eines eher mäßigen Spiels war.

SpVgg Greuther Fürth – VfL Wolfsburg 0:1 (0:1)
Die Fürther Euphorie nach dem 2:1-Erfolg vergangene Woche auf Schalke ist schon wieder verflogen. Auch im elften Heimspiel der Saison konnten die Franken nicht den ersehnten ersten Heimdreier einfahren und bleiben damit weiterhin Tabellenletzter. Wolfsburg dagegen feierte einen enorm wichtigen Sieg und machte in der Tabelle einen Sprung auf Platz zwölf, wobei die insgeheim angepeilte Europa League nun nur noch vier Zähler entfernt.

Wie aus den vergangenen Heimspielen gewohnt begann Fürth auch gegen Wolfsburg überaus engagiert und war sichtlich darum bemüht, die Negativserie im heimischen Stadion endlich zu beenden. Doch nachdem erste Chancen vergeben wurden, ereilte die Mannschaft von Trainer Mike Büskens in der 23. Minute die kalte Dusche, als Bas Dost die Wölfe nach einer schönen Kombination über Diego und Vieirinha in Führung brachte. Fürth war zunächst sichtlich geschockt, versuchte alsbald aber schon wieder nach vorne zu spielen und legte dabei wie üblich eine bemerkenswerte Leidenschaft an den Tag, die indes auch heute nicht belohnt werden sollte. Stattdessen hatten die geschickt verteidigenden und sehr geschlossen agierenden Gäste kaum Mühe, die meist wenig strukturierten Angriffe abzuwehren. Nach rund einer Stunde ließ dann auch der Fürther Elan spürbar nach, sodass die Wölfe keine großen Probleme hatten, den Sieg über die Zeit zu bringen.

Hannover 96 – TSG 1899 Hoffenheim 1:0 (1:0)
Nach dem ersten Sieg im neuen Jahr vergangene Woche gegen Freiburg haben die Hoffenheimer Hoffnungen auf den direkten Klassenerhalt ohne den Umweg über die Relegation einen herben Dämpfer erhalten. In Hannover kassierte die Mannschaft unter dem neuen Trainer Marco Kurz die zweite Niederlage und weist nun acht Punkte Rückstand ans rettende Ufer auf, die durch einen Düsseldorfer Punktgewinn morgen noch auf neun Zähler anwachsen könnten. Hannover feierte dagegen den vierten Heimsieg in Folge und darf aufgrund der Stärke im eigenen Stadion weiterhin von der erneuten Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb träumen.

Schon nach acht Minute war das Hoffenheimer Konzept über den Haufen geworfen, als sich der neue Schlussmann Heurelho Gomes einen Patzer leistete und Mame Diouf diesen prompt mit der 1:0-Führung für die 96er bestrafte. Nun konnte sich Hannover zurückziehen und sich ganz auf das bevorzugte Konterspiel verlegen. Hoffenheim war zwar über die gesamte Spieldauer die feldüberlegene Mannschaft, hatte aber Probleme damit, den Ballbesitz in Torchancen umzuwandeln. Und wenn doch Gelegenheiten erspielt wurden, fanden die Angreifer der TSG ihren Meister im starken Hannoveraner Schlussmann Ron-Robert Zieler, der am Ende großen Anteil daran hatte, dass seine Mannschaft die knappe 1:0-Führung erfolgreich über die Zeit bringen konnte.

FC Bayern München – FC Schalke 04 4:0 (2:0)
Der FC Bayern dürfte erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass die Konkurrenz aus Dortmund und Leverkusen bereits am Nachmittag Federn gelassen hat. Mit dem eigenen Erfolg gegen Schalke macht der deutsche Rekordmeister einen aus seiner Sicht perfekten Spieltag komplett und baute seinen Vorsprung auf den zweiten Platz auf 15 Punkte aus. Die Meisterschaft dürfte der Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes kaum mehr zu nehmen sein, wohingegen Schalke mehr denn je um einen Platz im internationalen Wettbewerb bangen muss.

Anders als angekündigt hat Heynckes seine Startelf auf drei Positionen verändert und die zuletzt nur auf der Bank sitzenden Jerome Boateng, Mario Gomez und Arjen Robben ins Team beordert. Trotz der Wechsel lief es bei den Bayern von Anfang an rund gegen eine ebenso ersatzgeschwächte wie völlig verunsicherte Schalker Mannschaft, die sich nahezu ausschließlich auf die Defensive konzentrierte, den Angriffswirbel der Bayern aber dennoch nicht stoppen konnte. Schon nach 19 Minuten brachte David Alaba den Bundesliga-Spitzenreiter per Elfmeter nach Foul an Franck Ribery mit 1:0 in Führung und als Bastian Schweinsteiger in der 32. Minute per Freistoß nachlegte, war das Spiel eigentlich schon entschieden. Alaba in der 51. Minute mit seinem zweiten Treffer und Gomez in der 63. Minute schraubten das Ergebnis auf 4:0, mit dem die schwachen Schalker am Ende noch gut bedient waren.