Bremen feiert 3:1-Arbeitssieg über Köln

Zum Abschluss des 13. Spieltags in der Fußball-Bundesliga hat der SV Werder Bremen am Sonntagabend einen Arbeitssieg mit wenig Glanz eingefahren und damit zumindest einen kleinen Schritt aus seiner Krise gemacht. Die Elf von Coach Trainer Thomas Schaaf schlug den 1. FC Köln mit 3:1 (2:0).

Es ist unwichtig, ob es ein Arbeitssieg war oder wir schön spielen, es ist wichtig, dass wir die Punkte erzielen“, sagte Schaaf. Spiegestalter Diego per Foulelfmeter (15. Minute), Naldo per Kopf (45+1.) und Hugo Almeida mit einem Sonntagsschuss (55.) sorgten für den erst zweiten Bremer Dreier in den vergangenen sieben Liga-Partien. In der 48. Minute hatte Kölns Milivoje Novakovic den zwischenzeitlich Anschluss vor 42.100 Anhängern im ausverkauften Weserstadion erzielt. Werder zog in der Tabelle am FC vorbei (10. Platz/19 Punkte) und kletterte mit 20 Punkten auf der Habenseite auf Platz sieben:

Wir haben zwar immer noch einen Riesenrückstand, aber wieder ein bisschen was gut gemacht“, meinte Torsten Frings. “Natürlich tut so ein Sieg wieder gut. Wir müssen Schritt für Schritt schauen, dass wir wieder oben rankommen“, sagte Schussmann Tim Wiese nach dem “absoluten Arbeitssieg“. Drei Tage vor seinem eventuellen Debüt zwischen den Pfosten beim letzten Länderspiel des Jahres in Berlin gegen England zeigte der Bremer Keeper eine starke Leistung.


Insgesamt aber wirkte Bremen lange verunsichert, die Kölner, die zuvor zweimal nacheinander gewonnen hatten, gingen verhalten zu Werke und besannen sich vorerst aufs Absichern des eigenen Tores. Einmal klappte das aber nicht. Nach einer knappen Viertelstunde tauchte Bremens Kapitän Frank Baumann vor Köln-Keeper Faryd Mondragon auf. Den Strafstoß verursachte der Ex-Bremer Pierre Womé, als er Baumann schubste. Diego, der auch aus dem Spiel heraus klar die Akzente setzte, verwandelte zu seinem sechsten Saisontor.

Doch den nötigen Halt gab die Führung den Bremern zunächst nicht. Das Bemühen nach der Kritik von Schaaf, der seinen Schützlingen Passivität vorgeworfen hatte, war deutlich, allein die Souveränität fehlte. Geschuldet sicherlich auch den erneuten verletzungsbedingten Umstellungen. Sebastian Prödl, nach der Halbzeit gegen Dusko Tosic wieder ausgewechselt, und Petri Pasanen rückten als Außenverteidiger in die Startformation, für den gesperrten Mesut Özil kam Aaron Hunt, von dem sich Schaaf Vorstöße in die Spitze versprach.

Allerdings blieben die erstmal aus. Stattdessen kamen die lange Zeit destruktiv zu Werke gehenden Kölner von Trainer Christoph Daum vor der Pause auf. In der 39. Minute fand FC-Solostürmer Novakovic aber in Wiese noch seinen Meister. In der Drangphase “light” der Kölner markierten die Bremer dann nach einem Eckball durch Naldo ihren zweiten Treffer. Kölns Miso Brecko gab bei einem Rettungsversuch keine glückliche Figur ab.

So wie Bremens Nationalspieler Per Mertesacker beim Kölner Anschlusstreffer kurz nach dem Seitenwechsel. Der 1,98-Mann, der in vielen Szenen indisponiert wirkte, ließ sich von Novakovic düpieren, Wiese hatte keine Abwehrmöglichkeit. Köln bekam Appetit auf mehr, doch seinen Torhunger stillte Almeida mit einem spektakulären Dropkick-Schuss, der nach Angaben des Pay-TV-Senders Premiere 123 Stundenkilometer erreichte. “Wir haben zu billig Tore bekommen“, schimpfte Kölns Novakovic.