Nach der peinlichen Pokal-Vorstellung in der Provinz flüchtete sich Teammanager Sir Alex Ferguson in Galgenhumor. “Es war ein fantastisches Resultat, wenn man bedenkt, wie wir gespielt haben“, meinte der Coach vom englischen Premier-League-Club Manchester United.
Seine hoch bezahlten Akteure mussten im Halfinal-Hinspiel des Liga-Cups bei Derby County eine ebenso überraschende wie auch peinliche 0:1-Schlappe hinnehmen. Der Premier-League-Absteiger und derzeitige Tabellen-18. der Zweiten Division erteilte den Favoriten vor 30.194 Fußball-Fans eine Lehrstunde und hätte durchaus mehr Tore erzielen können als das einzige durch Kris Commons in der 30. Minute.
“Ich denke, wir haben viel Glück gehabt. Wir hätten hier höher verlieren können“, fiel Fergusons Urteil aus. Dennoch verschwendet der Übungsleiter keine Gedanken an ein Ausscheiden: “Wir können in Old Trafford gegen jeden Gegner ein 0:1 wettmachen und das werden wir auch.” Doch im Rückspiel am 20. Januar muss sich ManU erheblich steigern, um noch ins Finale am 1. März einzuziehen. Dort würde man wohl auf Titelverteidiger Tottenham Hotspur stoßen, die ihr Hinspiel mit 4:1 gegen Burnley gewannen.
Eitel Freude herrschte bei Derby County, das zum ersten Mal seit 1976 wieder in einem Pokal-Halbfinal steht. “Es wird schwierig, im Old Trafford-Stadion ein 1:0 zu halten. Wir werden diese Woche genießen. Manchester United zu schlagen und davon später seinen Kindern und Enkeln erzählen zu können, ist etwas ganz Besonderes“, schwärmte Torschütze Commons.
Ein besonderer Abend war es auch für David Lowe, der County in diesem Spiel zum ersten und einzigen Mal coachte, bevor am Donnerstag Nigel Clough das Traineramt übernahm. Der Sohn des legendären Brian Clough, Nationalspieler und früherer Derby-Manager, war vor der Partie unter dem Jubel der Fans offiziell im Pride Park vorgestellt worden. Jetzt fehlen ihm nur noch 90 Minuten, um das Endspiel des Wettbewerbs zu erreichen, den sein Vater mit Nottingham Forest vier Mal gewonnen hatte. (dpa)