Bielefeld gibt Sieg aus der Hand – 2:2 in Leverkusen

Arminia Bielefeld hat zum Auftakt des 31. Spieltags in der Fußball-Bundesliga zwei wichtige Zähler im Kampf um den Verbleib in Liga 1 vergeben. Trotz einer 2:1-Pausenführung mussten sich die Ostwestfalen mit einem 2:2 bei Bayer Leverkusen zufrieden geben.

Durch das inzwischen schon 15. Unentschieden verpassten die Remis-Könige den erhofften Befreiungsschlag. In der 79. Minute rettete Nationalspieler Patrick Helmes mit seinem 20. Saisontor den Platzherren wenigsten einen Punkt, nachdem die Gäste durch Treffer von Manuel Friedrich (22./Eigentor) und Robert Tesche (39.) vor 23.150 Fußball-Fans in der LTU-Arena vor einem überraschenden Sieg standen. Die Werkself, die im Düsseldorfer Ausweich-Quartier weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg wartet, ging in der 21. Minute durch Stefan Kießling in Führung.

Augrund eines Brandes in der U-Bahn wurde die Begegnung mit einer 30-minütigen Verspätung angepfiffen. Weil bei einem Zug die Bremse in Brand geraten war, mussten Bahnhöfe gesperrt werden. Zahlreiche Anhänger kamen nicht rechtzeitig im Stadion an. Verletzt wurde niemand.


Es war über 90 Minuten ein gutes Spiel von uns. Ich denke, wir hätten gewinnen können. Das hätte uns sicher gut getan“, urteilte Arminia-Coach Frontzeck. “Wir haben nach dem 1:1-Ausgleich unsere Linie verloren und zu wenig Fußball gespielt. Wir hatten zu viele Ballverluste und haben dem Gegner in die Karten gespielt“, monierte Bayer-Coach Bruno Labbadia. Auch Torschütze Kießling war unzufrieden: “Wir haben uns durch zwei Standardsituationen selbst in die Bredouille gebracht, sonst hätten wir das Spiel locker nach Hause gebracht.”

Drei Wochen vor dem Pokal-Endspiel gegen Werder Bremen lieferte die Bayer-Elf gegen den Abstiegskandidaten wie schon zuletzt beim 0:1 gegen Karlsruhe eine enttäuschende Vorstellung. Labbadias Team spielte umständlich und leistete sich individuelle Fehler in Hülle und Fülle. Auf das Comeback von Bernd Schneider nach 390 Tagen warteten die Bayer-Anhänger vergebens. Der 81-fache Nationalspieler, der an der Bandscheibe operiert worden war, kam in der Schlussphase nicht mehr aufs Feld, um für frische Impulse zu sorgen.

Nach 20 ereignisarmen Minuten brachte ein Bayer-“Doppelschlag” Leben in die Partie. Zunächst verwertete Kießling eine präzise Flanke von Renato Augusto per Kopf zu seinem elften Saisontor, doch schon wenig später köpfte Leverkusens Abwehrspieler Friedrich einen Freistoß von Vlad Munteanu unhaltbar für Rene Adler ins eigene Netz. Dafür war der Nationalkeeper beim 1:2 durch Tesche überhaupt nicht im Bilde. Der 21-jährige Mittelfeldspieler köpfte eine weite Freistoß- Flanke von Thorben Marx aus kurzer Distanz ein – wenn auch aus Abseitsposition. Statt den Ball abzufangen war Adler auf der Linie stehen geblieben.


Auch ohne den sonstigen Torgaranten Artur Wichniarek, der erst eine Viertelstunde vor Schluss ins Spiel kam, setzte die Arminia in der Offensive wirkungsvolle Nadelstiche. Die Elf von Michael Frontzeck zeigte keinen brillanten Fußball, stand aber sicher in der Abwehr und überbrückte schnell das Mittelfeld. Mit mehr Schwung und guten Möglichkeiten für Renato Augusto (49.), Toni Kroos (64.) und Arturo Vidal (67.) startete Bayer in die zweite Spielhälfte, doch erst Helmes gelang es, den sicheren Dennis Eilhoff im Arminia-Tor zu überwinden. Die Bielefelder hatten es zuvor versäumt, ihre Konter zu einem dritten Treffer zu nutzen.