Bayern fertigt Herha BSC 4:1 ab

Aufatmen bei FC Bayern München und insbesondere Coach Jürgen Klinsmann: Der 44 Jahre alte Übungseiter hat dank eines 4:1 (1:0)-Siegs über Hertha BSC Berlin seinen ersten Sieg als Bundesliga-Trainer gefeiert.

Gleichzeitig konnte Klinsmann dadurch den schlechtesten Saisonstart des FCB seit 42 Jahren abwenden. Vor 69.000 Fußball-Fans in der ausverkauften Allianz-Arena sorgten Luca Toni (12. Minute) sowie die deutschen Nationalspieler Philipp Lahm (54.), Bastian Schweinsteiger (56./Foulelfmeter) und Miroslav Klose (70./Foulelfmeter) für die Bayern-Treffer. Für Klose war es gleichzeitig der erste Liga-Treffer seit dem 1. März. Bayern konnte sich durch den dreifachen Punktgewinn mit nunmehr 5 Punkten an den enttäuschenden Herthanern vorbeischieben. Für die Gäste aus der Hauptstadt war einzig Marko Pantelic kurz vor dem Abpfiff erfolgreich.


Nach einem durchwachsenen Start in die neue Saison (2:2 gegen den HSV und 1:1 in Dortmund) erwischte der FCB gegen die Gäste aus Berlin einen Start nach Maß. Angetrieben von Lahm, Schweinsteiger und Zé Roberto fanden sie schnell einen Weg durch den engmaschigen Abwehrverbund der nominell ebenfalls mit Dreierkette spielenden Hertha. Dabei düpierte Toni mit einer einzigen Körpertäuschung Gegenspieler Steve van Bergen und nach feiner Vorarbeit von Schweinsteiger seinen ersten Liga-Treffer seit dem Dreierpack beim 4:1 im Mai ebenfalls gegen Berlin zu markieren. Auf den Rängen freuten sich ebenfalls der langzeitverletzte Franck Ribéry, der Italiener und Neuzugang Massimo Oddo sowie der gesperrte Mark van Bommel.

Sogar beim Tor von Klose half Toni mit. Der unglücklich agierende deutsche Nationalstürmer wollte den Elfer gar nicht erst schiessen und war das Spielgerät Schweinsteiger zu. Doch Toni nahm das Leder und gab sie seinem Sturmpartner zurück. Diese Aktion trug Früchte und das ganze Stadion feierte “Miro”, dem der Coach erneut aufgrund von besseren Trainigsleistungen den Vorzug vor Lukas Podolski gegeben hatte.

Als weiterer kluger Schachzug erwies sich die Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette mit dem wieder genesenen Argentinier Martin Demichelis in zentraler Position. Allerdings stellten die Berliner die Bayern-Abwehr kaum auf eine echte Probe. Stürmer Pantelic bettelte um Zuspiele, die einzig gefährliche Situation in Hälfte eins ging aber aufs Konto von Raffael. Den Versuch des Brasilianers (18.), dessen klare Tätlichkeit gegen Andreas Ottl etwas später Schiedsrichter Michael Kempter nicht ahndete, blockte van Buyten aber ab. Die zweite Chance der Bayern, die es in der ersten Hälfte noch versäumten, für die Vorentscheidung zu sorgen, hatte wieder Toni. Den 17-m-Versuch fischte Drobny aus dem Eck.


Der Tscheche war dann aber machtlos, als Lahm nach feinem Doppelpass mit Zé Roberto den Ball aus 14 Metern unhaltbar ins Eck zu seinem ersten Bundesliga-Tor seit zwei Jahren schlenzte. Während nur Klose vorerst das Pech weiter an den Schuhen zu kleben schien und der Nationalstürmer erst an Drobny und dann am Pfosten verzweifelte, verwandelte Schweinsteiger den an ihm selbst von von Bergen verursachten Eflmeter eiskalt, ehe auch Klose zu seinem Tor kam. Der Gegentreffer war lediglih ein Schönheitsfleck, die Berliner warten weiter seit dem 29. Oktober 1977 auf einen Sieg bei den Bayern. (dpa)