Dank seines Doppelpacks im letzten Testspiel gegen Liechtenstein, welches die Eidgenossen mit 3:0 gewannen, führt BVB-Angreifer Alexander Frei nun die Torschützenliste (35) des Schweizer National-Teams an.
Nach der gelungenen Generalprobe des Gastgebers sagte der 28 Jahre alte Frei: “Es war ein großartiger Moment. Ich habe Schweizer Fußball-Geschichte geschrieben, aber jetzt gilt es, nach vorne zu schauen.” Mit den beiden Treffern aus der 24. und 31. Minute überflügelte er in seinem 59. Länderspiel den bisherigen Rekordschützen Kubilay Türkyilmaz (34 Tore).
Trotz der gute Vorstellung Freis und des Sieges gegen den 130. der Weltrangliste aus Lichtenstein gab das EM-Testspiel kaum Aufschluss über die Stärke der Schweiz vor dem EM-Eröffnungsspiel gegen Tschechien. Nationaltrainer Jakob «Köbi» Kuhn sagte nach der Partie: “Mehr oder weniger bin ich mit dem Spiel zufrieden. Wir wurden eigentlich eingeladen, die ersten beiden Tore zu schießen“. Für den dritten Treffer war der bei Red Bull Salzburg spielende Johan Vonlanthen in der 68. Minute zuständig. “Es ist klar, dass im Hinblick auf das Spiel gegen die Tschechen noch einiges zu verbessern ist. Aber es ist ja auch gut, dass wir noch Dinge zu kritisieren haben“, sah Kuhns Fazit aus. Die Schweiz trifft neben Tschechien in der Gruppe A auch auf die Türkei und Portugal.
Weiterhin fraglich ist, ob Tranquillo Barnetta bis zum Eröffnungsspiel einsatzfähig sein wird. Barnetta musste wegen einer Knöchelverletzung pausieren. “Ich möchte jetzt eigentlich noch nicht über die Aufstellung vom nächsten Samstag reden. Es wird sich zeigen, ob er am 7. Juni schon bereit ist“, erklärte Kuhn. Mit der Leistung von Abwehrmann Patrick Müller, der vor dem Testspiel gegen Slowenien unerlaubt seinen Club Olympique Lyon verlassen hatte, zeigte sich der Coach zufrieden. “Er bewegt sich auf dem Niveau, dass wir gegen die Tschechen erwarten können. Ich hoffe, dass er der Abwehr die nötige Sicherheit geben kann. Er machte in den beiden Spielen wenig Fehler“, lobte Kuhn.
Alles andere als gut sieht es hingegen für den ehemaligen Stuttgarter Marco Streller aus. Im Spiel gegen Liechtenstein stürmte er an der Seite von Frei. In der 59. Minute wurde er ausgewechselt und vom Publikum gnadenlos ausgepfiffen. “Ich lasse die Mannschaft jetzt nicht im Stich, aber wenn diese Pfiffe gegen mich nicht aufhören, muss ich meine Situation nach der EM überdenken“, sagte der 26 Jahre alte Stürmer und deutete indirekt seinen Rückzug aus dem Schweizer Team an.

Treffer gegen Liechtenstein.
(dpa)