Abstiegskampf: Vier Clubs kämpfen ums Überleben

Nur ein Club hat sich schon aufgegeben: Nach 21 Saison-Pleiten haben sich die Anhänger und Akteure des Karlsruher SC auf die Zweite-Liga eingestellt.

Dagegen hat für Borussia Mönchengladbach der Kampf um den Liga-Verbleib wieder begonnen. Nach zwei Last-Minute-Erfolgen stehen die Fohlen vor dem Klassenerhalt. Nicht nur der Fight um die Meisterschale ist nervenaufreibend, denn abgesehen vom KSC ist noch nicht sicher, wer am Saisonende (23. Mai) die letzten Tabellenplätze belegen wird. Vier Teams kämpfen noch um die Plätze 14 und 15 – oder hoffen wenigstens den Relegationsplatz 16 zu ergattern.

Nur 3 Zähler ist der Tabellenvierzehnte Gladbach von Energie Cottbus auf dem vorletzten Rang entfernt. Dazwischen zittern der VfL Bochum und Arminia Bielefeld um den Verbleib im Fußball-Oberhaus. rein rechnerisch könnte sogar noch die Eintracht aus Frankfurt trotz sechs Punkten Abstand auf den 16. Platz noch in Liga 2 absteigen. Am 33. Spieltag stehen sich die Hessen und der VfL gegenüber. Damit steht sozusagen das letzte Kellerduell der Spielzeit an.


Bei einer Niederlage vor heimischem Publikum droht den Bochumern der sechste Abstieg in der Vereinsgeschichte. Trotz fünf Schlappen nacheinander gab sich Trainer Marcel Koller zuletzt kämpferisch: “Der Optimismus ist nach wie vor da. Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen.” Auch die Fans glauben weiterhin an ihren VfL: Laut “Ruhr Nachrichten” sind bereits 27.000 Tickets für die Zitterpartie verkauft. Obwohl die Frankfurter vor dem Spiel in einer vermeintlich komfortableren Lage sind, steht auch die Eintracht unter Druck. Nach der höchsten Bundesliga-Heimniederlage seit 18 Jahren beim 0:5 gegen Werder Bremen hatte sich Cheftrainer Friedhelm Funkel Hasstiraden der Fans anhören müssen.

Dramatischer stellt sich die Lage am vorletzten Spieltag für Cottbus dar. Der einzige Ostclub der Liga muss beim Titelaspiranten VfB Stuttgart ran. “Es glaubt doch niemand, dass wir in der momentanen Verfassung beim VfB was holen“, meinte Torhüter Gerhard Tremmel. Dem wohl ärmsten Bundesligisten bleibt nur die Hoffnung auf Patzer der Konkurrenten Bielefeld und Bochum. Und auch im Saisonfinale wird es nicht leichter, wenn Energie den Pokalfinalisten Bayer Leverkusen empfängt. “Die Chance ist kleiner geworden, aber es ist noch nicht vorbei. Wir können jetzt nicht draufhauen. Das bringt nichts, die Mannschaft ist nicht tot“, erklärte Energie-Präsident Ulrich Lepsch nach dem späten K.o. gegen Gladbach. Die Fohlen hatten in der Nachspielzeit den 1:0-Siegtreffer erzielt und damit vorerst den Kopf aus der Schlinge gezogen.


Den Bielefeldern, die mit 27 Zählern mit Cottbus punktgleich sind, könnte im Kampf um den Relegationsplatz 16 das bessere Torverhältnis zugutekommen. Höhere Ziele hat Arminia-Präsident Hans-Hermann Schwick nach acht Spielen ohne Sieg bereits aufgegeben: “Jetzt geht es wohl um den Relegationsplatz, das ist unser Rettungsanker.” Doch auch damit haben die Ostwestfalen schlechte Erfahrungen gemacht. Im Jahr 1985 standen sie schon einmal in der Relegation – und unterlagen dem damaligen Zweitligisten 1. FC Saarbrücken (0:2, 1:1).