Zwölf Jahre nach dem sensationellen Einzug ins DFB-Pokal-Finale hat Fußball-Bundesligist Energie Cottbus wieder ein Achtelfinale im Wettbewerb erreicht.
Der aktuell Tabellenletzte aus der Lausitz rang in der zweiten Runde Pokals Liga-Konkurrenten Borussia Mönchengladbach durch gleich drei Elfmeter-Treffer mit 3:0 (1:0) nieder. Die Gäste bezwangen sich, durch gleich gleich drei verursachte Elfer, quasi im Alleingang: Der Bulgare Dimitar Rangelow (42. Minute) und der Albaner Ervin Skela (73., 89.) ließen nicht zweimal bitten am Strafstoß-Punkt anzutreten.
Vor nur 9.805 Fußball-Anhängern im Stadion der Freundschaft war beiden Bundesliga-Sorgenkindern das fehlende Selbstbewusstsein nach dem schwachen Saisonstart in vielen Szenen anzusehen. Die Fohlen, in der Liga auf fremden Platz noch ohne einen Zähler, zogen sich von Beginn an weit in die eigene Hälfte zurück und suchten ihr Heil Konterchancen durch Marko Marin und Oliver Neuville. Doch bis auf zwei Schuss-Versuche war vom dreifachen DFB-Pokalsieger (1960, 1973 und 1995) nicht wirklich was zu sehen. Die Hausherren bestimmten das Geschehen, obwohl auch das Spiel der Lausitzer durch Abspielfehler und unnötige Ballverluste immer wieder ins Stocken kam.
Cottbus-Coach Bojan Prasnikar hatte im Gegensatz zum 1:1 am vergangenen Wochenende in der Liga seine Truppe gleich auf drei Positionen umgebaut, auch sein Trainer-Kollege Jos Luhukay brachte nach der 0:1-Nierderlage gegen Hertha BSC drei neue Akteure. Einer der neuen Cottbuser war dann auch an der Führung maßgeblich beteiligt. Nach feinem Zuspiel von Ervin Skela, der trotz Leisten-Probleme auflaufen konnte und mit einem Freistoß das erste Achtungszeichen setzte (17.), stoppte Gladbachs Tobias Levels mit einem äußerst dummen wie überflüssigen Foul Ivica Iliev. Ranglow verwandelte den fälligen Elfer souverän.
Nach dem Seitenwechsel mussten die Gäste ihr defensives Spiel aufgeben und die Partie nahm sofort Fahrtauf. Elfmeter-“Vorbereiter” Iliev, im Sommer nach mehreren Monaten Fußball-Pause nach Cottbus geholt, zielte aus 13 Metern genau auf Schlussmann Christofer Heimeroth. Auf der Gegenseite köpfte Sascha Rösler über das Energie-Gehäuse. Den Knockout versetzten sich die Fohlen dann selbst: Jan-Ingwer Callsen-Bracker verlor erst das Leder an Rangelow und verursachte dann noch einen weiteren Strafstoß, den Skela sicher zum 2:0 nutzte. Und als Heimeroth nochmals den durchgebrochenen Rangelow legte, markierte der Albaner seinen zweiten Treffer. (dpa)