Nach 3:2 über Leverkusen – HSV neuer Tabellenführer

Fußball-Bundesligist Hamburger SV ist erstmals seit neun Jahren wieder Tabellenführer in der 1. Fußball-Bundesliga. Die Hanseaten gewannen mit 3:2 (1:2) gegen Bayer Leverkusen und setzten sich noch ohne Saison-Niederlage vor dem FC Bayern München auf den ersten Tabellenplatz.

Für die Gäste aus Leverkusen war es nach der Auftaktpleite gegen Borussia Dortmund die zweite Niederlage der Saison. Dabei sah es für die Werkself anfangs äußerst gut aus. So hatten Tranquillo Barnetta (4. Minute) und Patrick Helmes (24.) Bayer früh mit 2:0 in Führung gebracht. Doch die Kräfte der Gäste, die ab der 40. Minute auf Manuel Friedrich (Gelb-Rot) verzichten mussten, reichten nicht. Für die Gastgeber verkürzte noch in der ersten Halbzeit Paolo Guerrero (37.) per Kopf, Ivica Olic (51.) gelang der 2:2-Ausgleich, ehe der eingewechselte Mladen Petric (72.) den umjubelten und nicht unverdienten Siegtreffer erzielte.


Wie schon in den Bundesligaspielen bei Bayern München (2:2) und Arminia Bielefeld (4:2) gerieten auch diesmal die Hanseaten mit 0:2 in Rückstand. Wiedermal war die Defensive der Hausherren mehrfach nicht im Bilde. Den 55.178 Zuschauern in der HSH Nordbank Arena zu Hamburg wurde Angst und Bange, wenn die kombinationsstarken und schnellen Gäste Konter ansetzten oder mit einfachen Steilpässen die Verteidigung aushebelten. Wiedermal konnten sich die Hamburger Feldspieler bei Keeper Frank Rost bedanken, das sie nicht mit 3:0 oder gar 4:0 in Rückstand gerieten.

Erst nach gut 35 Minuten kamen die Hausherren im Duell der bisher torgefährlichsten Mannschaften der Liga besser ins Spiel. So machte das mit Spannung erwartete Debüt des brasilianischen Mittelfeldspieler Thiago Neves bei den Hamburgern Appetit auf mehr. Der 7,5 Millionen Euro teure Einkauf von Fluminense Rio de Janeiro verpasste nur knapp in der 18. Minute per Kopf (18.) das Gehäuse. Zudem führte sich der 23 Jahre alte Nachfolger von Rafael van der Vaart mit gelungenen Kombinationen vor allem mit Guerrero sehenswert ein. Als Manuel Friedrich wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot sah, witterten die Hamburger ihre Chance und zogen deutlich das Tempo an.

Auf einen weiteren Brasilianer verzichteten die Hamburger indes. Neuzugang Alex Silva schaute nur zu, da der Verteidiger erst am Vorabend nach einer Länderspielreise in Hamburg eintraf. So soll sich Silva erst akklimatisieren und durfte zur Eingewöhnung auf die Bank platz nehmen.


Die im ersten Durchgang dominierenden Gäste ließen aber in den zweiten 45 Minuten deutlich nach. Auch die Bundesliga-Debütanten Richard Sukuta-Pasu und Michal Kadlec, Sohn des früheren “Lauterers” Miroslav Kadlec, konnten mit ihren Einwechslungen keinen neuen Schwung bringen. Bayer-Keeper Rene Adler, der nach überstandener Verletzung erstmals wieder das Tor hütete, war an allen drei Gegentreffern schuldlos. (dpa)