DFB Pokal: Favoriten geben sich kaum Blößen

Die Favoriten wurden zum Auftakt in die neue Fußball-Saison ihren Rollen gerecht, für die Außenseiter hingegen war in der ersten Runde des DFB-Pokals wenig zu holen.

Nur die Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, SpVgg Greuther Fürth und FC St. Pauli scheiterten an unterklassigen Clubs. Die Vereine aus dem Oberhaus erreichten mehr oder weniger souverän die zweite Runde des Wettbewerbs. Der VfL Bochum zitterte sich im Elfmeterschießen bei Preußen Münster mit 6:5 weiter. Anders sah es da für Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen aus. Die Fohlen konnten 8:1 bei Fichte Bielefeld und Werder Bremen 9:3 bei Eintracht Nordhorn Kantersiege feiern.

Bei Bochum avancierte Schlussmann Daniel Fernandes zum Matchwinner, der in Münster gleich zwei Elfmeter hielt. “Ich finde es gut, dass meine Spieler 120 Minuten gehen und sich überwinden mussten. Jeder weiß jetzt, woran er noch arbeiten muss“, sagte VfL-Trainer Marcel Koller nach dem knappen Erfolg über den Viertligisten. Ebenfalls kein Selbstgänger war der erste Pflichtspielsieg für Borussia Dortmund und Neu-Trainer Jürgen Klopp. Beim 3:1-Erfolg bei Rot-Weiss Essen fiel die Entscheidung erst in der letzten halben Stunde. “Nicht alles war perfekt, aber das finde ich zu diesem Zeitpunkt nicht schlimm“, sagte Klopp. Für die Schwarz-Gelben erzielten Tamas Hajnal, Florian Kringe und Nelson Valdez die Treffer.


Der Hamburger SV konnte in Spiel 1 ohne seinen Mitteklfeldmann Rafael van der Vaart eine Blamage abwenden und zog mit einem mühevollen 3:1 bei Zweitliga- Aufsteiger FC Ingolstadt in die 2. Runde ein. Neu-Coach Martin Jol gestand ein, dass es ohne den zu Real Madrid tabgewanderten van der Vaart schwierig wird für den HSV. “Seine Qualitäten fehlen uns jetzt“, so der Trainer. EM-Teilnehmer Ivica Olic konnte die Partie mit seinem Doppelpack noch drehen, Paolo Guerrero erzielte das 3:1.

Ingolstadts Daniel Jungwirth (r) kämpft
mit Paolo Guerrero vom HSV um den Ball.

Die kaum zu bremsenden Torjäger Markus Rosenberg (4 Treffer) und Hugo Almeida (3) bescherten Werder Bremen bei Eintracht Nordhorn einen 9:3-Kantersieg. Auch Borussia Mönchengladbach kam durch drei Tore von Marko Marin zum ungefährdeten 8:1-Sieg beim Siebtligisten VfB Fichte Bielefeld. Für den Landesligisten war es dennoch eine tolle Erfahrung. “Wir haben uns wacker geschlagen, sind zufrieden und haben Spaß gehabt“, sagte Bielefelds Spielertrainer Mark Sawkill.

Problemlos kamen auch der FC Schalke 04 (3:0 beim FC Homburg), Eintracht Frankfurt (3:0 beim SC Pfullendorf) und Hertha BSC (3:1 bei Eintracht Trier) eine Runde weiter. Überschattet von Ausschreitungen wurde das Gastspiel von Hannover 96 beim Halleschen FC (5:0). Nach einem Handgemenge im Fanblock der 96er unterbrach Schiedsrichter Lutz Wagner die Partie, erst ein massiver Polizei-Eingriff sorgte dann für Ordnung. Wegen sintflutartiger Regenfälle musste das Spiel SpVgg Unterhaching – SC Freiburg mehr als eine Stunde unterbrochen werden.

Für Überraschungen sorgten die Zweitliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena mit dem 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern und Erzgebirge Aue beim 5:4-Sieg im Elfmeterschießen über den FC St. Pauli. “Das war ein Meilenstein. Dieser Erfolg ist gar nicht hoch genug zu bewerten“, sagte Aues Präsident Uwe Leonhardt. Auch Zweitliga-Absteiger Kickers Offenbach zog durch einen 1:0-Sieg über Fürth in Runde 2 ein.

Bremens Hugo Almeida (l) erzielt gegen den
Nordhorner Keeper Andre Lange ein Tor