UI-Cup: VfB Stuttgart mit Ach und Krach weiter

Der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat nach großen Anlaufschwierigkeiten die zweite Qualifikationsrunde des UEFA- Pokals erreicht. Die müde wirkenden Schwaben besiegten im UI-Cup-Rückspiel den FK Saturn Ramenskoje 3:0 (1:0, 0:0) nach Verlängerung.

Dabei dauerte es bis zu 83. Minute, ehe Jan Simak mit einem direkt verwandelten Freistoß den VfB wenigstens noch in die Verlängerung rettete. Ciprian Marica verhinderte nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage mit einem Doppelpack in der 108. und 109. Minute noch ein Debakel.

Ich bin sehr glücklich für die Mannschaft, dass ich ihr helfen konnte. Und ich bin sehr froh über meine beiden Tore. Wir wollen unbedingt im Europapokal spielen“, so der zweifache Torschütze. Auch Simak zeigte sich zufrieden. “Es war nicht einfach. Wir waren ein bisschen nervös. Aber wir haben an uns geglaubt“, sagte er. “Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben lange Zeit gebraucht, dass wir das Bollwerk geknackt haben“, erklärte Sportdirektor Horst Heldt.


Der kurz zuvor erst aus ihrem Trainingslager zurückgekehrte VfB zeigte bei schwülem Wetter vor 12.600 Fußball-Fans im Daimler-Stadion eine durchweg schwache Leistung, daran konnte der am Ende deutliche Sieg auch nichts ändern. Vor dem Start in die Pflichtspiele steht Übungsleiter Armin Veh noch eine Menge Arbeit bevor.

Wie der Coach im Vorfeld angekündigt hatte, verzichtete Veh auf die drei Vize-Europameister Mario Gomez, Thomas Hitzlsperger und Torhüter Jens Lehmann. Auch der erst vor kurzem verpflichtete niederländische Nationalspieler Khalid Boulahrouz kam noch nicht zum Einsatz. Etwas überraschend bot Veh in Marica nur eine echte Spitze auf. Cacau wurde aufgrund seiner Adduktorenprobleme nicht rechtzeitig fit.

Der Stuttgarter Manuel Fischer (r)
scheitert am Torhüter (l).

Die Umstellung auf ein 4-1-4-1-System wirkte sich negativ auf die Offensivstärke der Schwaben aus. Zwar spielten sie im ersten Durchgang gegen die primär auf Defensive bedachten Russen ansatzweise gefällig, konnten sich aber keine zwingenden Chancen erarbeiten. Marica (15.) schoss aus der Drehung am Tor vorbei und Pavel Pardos gefährlichen Flatterball aus 30 Metern lenkte Saturn-Schlussmann Antonin Kinsky mit den Fingerspitzen über die Latte (44.). Bei der einzigen Möglichkeit der Gäste durch Roman Worobjow war der erneut eingesetzte VfB-Keeper Alexander Stolz auf dem Posten (42.).


Nach dem Wechsel verstärke Veh den Angriff und brachte Nachwuchsstürmer Manuel Fischer (52.). Viel zwingender wurden die VfB-Aktionen dennoch nicht. Die Stuttgarter fanden kein adäquates Mittel gegen das stabile Bollwerk des russischen Tabellen-Zwölften. Ramenskoje verteidigte geschickt, profitierte aber auch von der nachlassenden Konzentration der zunehmend müder werdenden Platzherren, die teilweise katastrophale Fehlpässe produzierten.

Sami Khedira verpasste die große Chance zum 1:0 (74.), als er nach einer Flanke von Ludovic Magnin einen Schritt zu spät kam. Neuzugang Simak rettete mit seinem ersten Pflichtspieltor, einem direkt verwandelten Freistoß, den VfB jedoch in die Verlängerung. Der bis dahin blass gebliebene Marica machte innerhalb von zwei Minuten alles klar: Erst köpfte der Rumäne das 2:0, dann «staubte» er in Mittelstürmermanier zum 3:0 ab.

Der Stuttgarter Spieler Robero
Hilbert (o) verliert den Ball.