96 gibt 2:0-Führung aus der Hand – 2:3 gegen Bochum

Der vom Abstieg bedrohte VfL Bochum hat sich zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga mit einer tollen Aufholjagd mit drei Punkten zu Weihnachten beschenkt. Der VfL gewann trotz zwischenzeitlichem 0:2-Pausenrückstand mit 3:2 (0:2) bei Hannover 96.

Dabei hatte Jan Schlaudraff (6./33. Minute) die Hausherren vor 33.875 Fußball-Fans bei seinem ersten Saisonspiel von Beginn an mit 2:0 in Führung geschossen. Doch die Gäste drehten die Partie durch Treffer von Paul Freier (52.), Joel Epalle (54.) und Christian Fuchs (86.). Damit sicherte sich das Team von Coach Heiko Herrlich bereits zum dritten Mal hintereinander auswärts wichtige Punkt für den Ligaverbleib. Die Niedersachsen haben mit der Pleite ihre Minus-Serie fortgesetzt und im sechsten Spiel hintereinander einen Sieg verpasst.

Hannover bot nur sieben Tagen nach den kuriosen drei Eigentoren bei Borussia Mönchengladbach nur im ersten Spielabschnitt eine halbwegs ordentliche Partie und erwies sich lediglich in Person von Schlaudraff als effektiv. Bei Minus-Graden und auf dementsprechend hartem Geläuf versuchten die durch sieben Ausfälle geschwächten Gastgeber, bei denen kurzfristig auch noch Jiri Stajner ausfiel, von Beginn an Druck aufzubauen. Doch sah dies auf dem schwer bespielbaren Boden zumeist weniger überzeugend aus. Zudem hatten die Hausherren mit einem wackligen Defensivverbund zu kämpfen.

Neben Schlaudraff feierte auch Didier Ya Konan-Vertreter (gesperrt) Mike Hanke sein Debüt in der Anfangsformation. Auch wenn sich Hanke mit viel Engagement rein hing, war Schlaudraff der deutlich bessere. Dabei traf der 26-Jährige Stürmer erstmals seit dem 6. November 2008 bereits in der Anfangsphase: Nach einem Querpass von Arnold Bruggink ließ er zwei Bochumer stehen und traf mit links. Bei seinem zweiten Tor brachte er einen schönen Rückpass von Steven Cherundolo mit rechts im Bochumer Kasten unter. Hätte er auch noch seine Möglichkeit in der 74. Minute genutzt, wäre er womöglich Held des Tages geworden.

Der VfL, der zuletzt beim HSV und in Stuttgart wichtige Zähler einfuhr, wurde in Hannover kalt erwischt. Zwar hatten sie sechs Ausfälle zu beklagen, darunter unter anderem Stanislav Sestak Mimoun Azaouagh und Diego Klimowicz, spielten aber schon im ersten Durchgang mutig mit. Zweimal musste Hannovers Schlussmann Florian Fromlowitz sein Können zeigen, um bei Chancen von Shinji Ono (14.) und Roman Prokoph (15.) die Patzer seiner Vorderleute auszubügeln.

Bochum ließ sich auch durch den zweiten Schlaudraff-Treffer nicht aus der Ruhe bringen. Kurz nach Wiederbeginn drehten die Westdeutschen die Partie. Zunächst nutzte der eingewechselte und von Konstantin Rausch und Christian Schulz unbehelligte Freier die Unachtsamkeit der 96-Defensive mit einem Schuss aus knapp zehn Metern, kurz danach traf Epalle mit einem Fernschuss. In der Folge wirkte die Abwehr der Gastgeber noch unsicherer. Bochum dominierte von nun an das Geschehen und wurde für den Einsatz mit drei Punkten belohnt.