1. Bundesliga: VfB Stuttgart gewinnt 3:0 in Frankfurt

Der Julian Schieber und Thomas Hitzlsperger haben mit ihren Toren den Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart aus der Krise gebracht und zudem der Eintracht aus Frankfurt die erste Saison-Pleite beigesetzt. Der 20-jährige Schieber traf beim 3:0 (2:0)-Auswärtserfolg des VfB gleich zweimal (17./31. Minute).

Der Kapitän besorgte bei den ganz schwachen Hessen das dritte Tor in der 54. Minute. Während VfB-Trainer Markus Babbel nach dem zweiten “Dreier” in der Liga erst einmal kräftig durchatmen kann, ist bei den Frankfurtern die Anfangseuphorie unter Trainer Skibbe endgültig verflogen.

Vor 49.750 Zuschauern in der Commerzbank-Arena feierten die Schwaben eine gelungene Generalprobe für das Champions-League-Spiel bei Unirea Urziceni in Rumänien. Die Hausherren verloren hingegen Marco Russ. In der 33. Minute sah wegen einer Notbremse an Sami Khedira die Rote Karte. Kurz vor Spielende zündeten sogenannte Fans im VfB-Block Böller. Damit dürfte die Partie für beide Seiten noch ein Nachspiel haben.

Babbel hatte sein Team wild durcheinandergewirbelt und zur Überraschung aller sogar Nationalstürmer Cacau und den 4,8-Millionen-Euro-Einkauf Pawel Pogrebnjak auf die Bank verbannt. Im Angriff spielten dafür Ciprian Marica und Schieber. Dem VfB war die Krise nicht anzumerken: Die Stuttgarter traten auch ohne ihren angeschlagenen Regisseur Alexander Hleb auf wie eine Heimmannschaft und hatten gleich zwei gute Chancen: Timo Gebhart scheiterte am zunächst glänzend aufgelegten Oka Nikolov (3./16.). Der Eintracht-Keeper hechtete dann aber bei einer Flanke von Roberto Hilbert in dessen 100. Erstliga-Spiel ins Leere, und Schieber schob zum 1:0 ein.

Dabei wollte Skibbe mit Chris in der Innenverteidigung für zusätzliche Sicherheit sorgen, doch die Abwehr der Hessen wackelte wie schon beim 6:4 im DFB-Pokal gegen Alemannia Aachen. Auch vom Offensivgeist, den der Eintracht-Coach angekündigt hatte, war bei den Gastgebern praktisch nichts zu sehen: Der Brasilianer Caio, der mal wieder von Beginn an eine Chance erhalten hatte, blieb ein ums andere Mal bei seinen Angriffsbemühungen hängen. Zudem wurde der verletzte Torjäger Ioannis Amanatidis schmerzlich vermisst. So hatte Jens Lehmann, der nach der «Wiesn-Affäre» wieder ins VfB-Tor zurückkehrte, wenig zu tun.

Innerhalb von nur drei Minuten mussten die Frankfurter zwei weitere Nackenschläge hinnehmen: Als die Hintermannschaft wieder einmal den Ball nicht wegbrachte, schoss Schieber entschlossen zum 2:0 ein – sein drittes Saisontor. Bei einem Konter des weiterhin souverän auftretenden VfB konnte Russ Jung-Nationalspieler Khedira nur unfair bremsen: Schiedsrichter Manuel Gräfe wertete dies als Notbremse und stellte den Abwehrspieler vom Platz.

Auch nach der Pause gaben die Stuttgarter weiter Gas. Der wiedererstarkte Hitzlsperger machte seinem Spitznamen «The Hammer» alle Ehre und besorgte per Fernschuss genau in den Winkel das 3:0 und eine frühe Entscheidung. Die Eintracht ergab sich damit ihrem Schicksal und sehnte sichtlich den Schlusspfiff herbei. Die Fans übten sich derweil gleich nach der ersten Saisonniederlage in ersten zaghaften «Skibbe-Raus!»-Rufen.