Der Meisterschaftszug für Hertha BSC Berlin ist in der 1. Bundesliga fast abgefahren. Die “alte Dame” kassierte bei Hannover 96 die dritte Pleite in Serie und verloren im Meisterschaftsrennen den Anschluss. Am Ende hieß es mit dem 2:0 (1:0) für den Gastgeber.
Am Samstag entschieden Mike Hanke in der 30. Minute und Arnold Bruggink (62.) mit ihren Treffern ein Spiel, in der die Mannen um Hertha-Coach Lucien Favre trotz Überlegenheit erfolglos blieben.
Beim glücklosen Hertha-Stürmer Andrej Woronin entlud sich der Frust in der 89. Minute und leistete seiner Mannschaft einen Bärendienst. Nach einer groben Unsportlichkeit sah er die Rote Karte. Für die heimstarken 96er war der insgesamt siebte Sieg der Saison der so dringend benötigte Befreiungsschlag im Klassenkampf.
Neben dem Torschützen Hanke hatte 96-Coach Dieter Hecking auch den Jacek Krzynowek in die Startelf beordert. Doch zunächst hatten die Hausherren eine Schrecksekunde zu überstehen. Nach gerade einmal 43 Sekunden flankte Patrick Ebert auf Raffael, dessen Schuss prallte, abgefälscht von Christian Schulz und Nationaltorwart Enke, an die Latte des 96-Gehäuses.
Auch in der Folgezeit kombinierte Hertha gefälliger, konnte die zahlreichen Fehlpässe und Unsicherheiten im 96-Spiel aber nicht nutzen. Im Gegenteil: Nach einer Flanke von Konstantin Rausch köpfte Hanke unbedrängt zur überraschenden Führung der Gastgeber ein. Die Berliner, die auf die verletzten Arne Friedrich und Marko Pantelic verzichten mussten, antworteten mit gefährlichen Gegenangriffen, denen im Abschluss aber die Präzision fehlte.
Zunächst rettete Christian Schulz (33.) auf der Linie. Dann verzog Torjäger Andrej Woronin (39./45.), der in einigen Aktionen zu verspielt wirkte, zweimal knapp. Auch in der zweiten Halbzeit nutzte Hannover 96 die Chancen konsequenter. Krzynowek scheiterte unmittelbar nach Wiederanpfiff an Hertha-Keeper Jaroslav Drobny, doch einige Minuten später bugsierte Bruggink den Ball nach Vorarbeit von Hanke über die Linie.
Hertha-Coach Favre wechselte danach drei seiner Spieler aus, aber auch diese Maßnahme verpuffte. Letztlich scheiterten die Berliner an der fehlenden Effizienz, die sie vor einigen Wochen an die Tabellenspitze geführt hatte. Zu allem Überfluss sah Ebert die fünfte Gelbe Karte. Er fehlt damit ebenso wie Rot-Sünder Woronin im nächsten Heimspiel gegen Werder Bremen.