HSV kassiert erste Saisonniederlage – 1:3 gegen Wolfsburg

Dank eines Doppelschlages vom überraschend in der Wölfe-Starelf aufgetretenen Grafite musste der Hamburger SV die erste Heimniederlage in der laufenden Spielzeit hinnehmen. Der Angreifer des VfL Wolfsburg steuerte zwei Treffer beim 3:1 (2:0)-Erfolg in Hamburg bei.

Zum einen verwandelte der Brasilianer in der 12. Minute mal wieder einen Strafstoß und zum anderen erzielte er nur 13 Minuten später die 2:0-Führung aus dem Spiel heraus. In der 73. Minute markierte Paolo Guerrero den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer und ließ noch einmal Huffnung aufkommen wenigstens noch ein Remis zu schaffen. Doch fast im Gegenzug stellte Edin Dzeko (75.) den Endstand her.

Die Platzherren waren vor 57.000 Fußball-Fans in der ausverkauften HSH Nordbank Arena fast über die gesamten 90 Minute überlegen, brachten die Wölfe-Defensive aber viel zu selten in Gefahr. Durch die erste Heim-Pleite musste die Truppe von Coach Martin Jol die Tabellenführung an Hertha BSC abgeben. Die konterstarken Niedersachsen, die in der Hinrunde keinen Dreier in der Fremde holen konnten, feierten indes ihren zweiten Sieg auf fremden Geläuf hintereinander. Zudem übernahmen die Wolfsburger als beste Rückrundenmannschaft den vierten Tabellenplatz undmeldeten leise Titel- und Champions-League- Ambitionen an.


HSV-Trainer Jol konnte fast auf seine beste Formation zurückgreifen. Dagegen musste sein VfL-Kollege Felix Magath auf den gelb-gesperrten Regisseur Zvejzdan Misimovic verzichten und das Europapokal-Aus gegen Paris St. Germain verdauen. Doch das machte sich kaum bemerkbar – dank Grafite. Der Torjäger, der sein letztes Spiel am 31. Januar absolviert hatte, zeigte sich sofort wieder voll auf der Höhe. Nach dem Foul des Hamburgers Dennis Aogo im Strafraum an Dzeko ließ er HSV-Torwart Frank Rost keine Chance. Als Demel den Zweikampf mit Marcel Schäfer verletzt aufgeben musste, hatte dieser freie Bahn und flankte zu Grafite, der mühelos netzen konnte. Nach 49 Minuten nahm Magath den entkräfteten Südamerikaner vom Platz.

In der giftigen Begegnung mit zahlreichen Zweikämpfen erspielten sich die Hanseaten ein Übergewicht. Doch der HSV machte zu wenig aus seiner Überlegenheit. Allein Ivica Olic (2./21.) scheiterte zweimal an Wolfsburgs Ersatztorwart André Lenz. Mit Pfiffen wurde das Team in die Pause begleitet. “Das ist schon ein Schock. Wir müssen uns neu sortieren“, meinte HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer zum Halbzeitstand.

Nach dem Wechsel brachte der Niederländer Jol den Kroaten Mladen Petric als dritte Spitze. In der Deckung war er zu Umstellungen durch die Verletzung von Guy Demel gezwungen. Den Gastgebern gelang dennoch nicht sehr viel. Die Wolfsburger waren mit ihren Kontern stets gefährlicher. Dzeko (57.) hätte schon für die frühe Entscheidung sorgen können. Mit der ersten gelungenen Aktion gelang dem HSV durch Guerrero (73.) der Anschluss. Doch statt Sturmlauf gab es einen Dämpfer: Dzeko machte schon zwei Minuten später alles klar.