Der Hamburger SV hat am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim 2:2 (2:1) bei Hannover 96 Boden auf Tabellenführer Bayer Leverkusen verloren.
Durch das Remis im Nordderby wartet der HSV seit dem 4. Oktober auf den ersten Dreier in der Liga und finden sich in der Tabelle jetzt drei Punkte hinter dem Werksclub wieder. Die Treffer für die Hanseaten erzielten vor 49.000 Fußball-Fans in der ausverkauften AWD-Arena Marcell Jansen (15.) und der überragende Eljero Elia (44.). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Didier Ya Konans in der 25. Minute war es Jiri Stajner (88.), der mit einen fragwürdigen Foulfmeter wenigstens noch einen Punkt rettete.
Die Mannschaft von Coach Bruno Labbadia hat seit dem 3:1 gegen Hertha BSC nicht mehr gewinnen können. Der Coach rotierte vor dem 21. Pflichtspiel seiner Elf in dieser Saison überraschend gleich zwei neue Angreifer rein. So ersetzten Elia und Tunay Torun die zuletzt enttäuschenden Marcus Berg und Jonathan Pitroipa. Und Elia gab mächtig Gas. Nach fünf Minuten schlenzte der Niederländer knapp am langen Pfosten vorbei, zehn Zeigerumdrehungen später bediente er nach einem schönen Doppelpass Marcell Jansen, der aus fünf Metern mühelos zur Führung einschob.
In der Folge kontrollierten die Gäste geschickt und mit geringem Aufwand das Geschehen. Zunächst fanden die harmlosen Platzherren im Spiel nach vorne nicht statt. So dümpelte die Partie vor sich hin, bis die Niedersachsen ihre erste Ecke zum Ausgleich nutzten. So war es ausgerechnet der 1,74 Meter kleine Ivorer Yo Konan, der das Leder praktisch aus dem Nichts (25.) ins Hamburger Gehäuse nickte. Der Torschütze musste in der 35. Minute mit einer Bauchmuskelzerrung ausgewechselt werden.
Der Ausgleich verlieh den Hausherren aber nicht die gewünschte Sicherheit, stattdessen verloren sie erneut die defensive Ordnung. Insbesondere Hannovers Defensivmann Karim Haggui entwickelte sich mehr und mehr zum Sicherheitsrisiko. Nachdem der Türke Torun in der 33. Minute noch einen Hochkaräter ausgelassen hatte, machte es der starke Elia kurz vor der Pause besser. So köpfte er nach Freistoß des erneut schwachen Nationalspielers Piotr Trochowski das Spielgerät zur verdienten 2:1-Pausenführung ins Tor. Dabei machte der zögerliche Nationaltorhüter Robert Enke keinen guten Eindruck.
Nach Wiederbeginn kam der HSV wieder besser zurecht. In der 53. Minute scheiterte Torunnach einer schönen Einzelleistung am Pfosten, Elias Rebound lenkte Enke mit Mühe zur Ecke. Mit zunehmender Spieldauer schwanden dem HSV nach dem 0:0 gegen Celtic Glasgow in der Europa League am vergangenen Donnerstag die Kräfte. Die Hausherren drängten, allerdings ohne zwingende Chancen. Ze Roberto wäre dagegen bei einem Konter beinahe das 3:1 gelungen, doch Stajner rettete kurz vor dem Ende das verdiente Remis.