UEFA Cup: HSV gelingt Revanche – 1:0 in Bremen

Dem Hamburger SV ist die Revanche für die Niederlage im DFB-Pokal gegen den SV Werder Bremen gelungen und hat zudem Werder-Coach Thomas Schaaf die Geburtstagsfeier verdorben.

Die Hanseaten gewannen das UEFA-Cup-Hinspiel in Bremen dank eines Treffers von Piotr Trochowski in der 28. Minute mit 1:0 (1:0) und hat damit am 7. Mai vor eigenem Publikum alles in der Hand, um am 20. Mai zum UEFA- Pokal-Finale nach Istanbul zu reisen.

Die Platzherren zeigten vor 37.500 Fans im ausverkauften Weserstadion erst nach dem Seitenwechsel mehr Einsatzwillen und nahmen die Zweikämpfe konsequenter an. Doch die zahlreichen Tormöglichkeiten konnten die Bremer, die gegen Ende der Partie die Gäste aus Hamburg teilweise einschnürten, nicht in zählbares ummünzen. Der Bundesliga-Dino von der Elbe behielt dank einer über weite Strecken des Spiels starken Defensivabteilung die Oberhand und ließ sich die knappe Führung nicht mehr nehmen. Einziger fader Beigeschmack war die Gelbe Karte für Paulo Guerrero, der damit nächste Woche fehlen wird. Zudem droht beiden Clubs Ärger von der UEFA, weil Fans im Hamburger Block bengalische Feuer gezündet hatten und Schiedsrichter Howard Webb die Partie kurz unterbrechen musste.


Ganz anders als vor einer Woche zeigten sich die Hamburger in ihrem ersten internationalen Halbfinale seit 26 Jahren von Beginn an hellwach. Olic eröffnete den munteren Schlagabtausch nach gut einer Minute, doch Tim Wiese klärte zur Ecke. Auf der anderen Seite prüfte Diego Keeper Frank Rost, der bei dem strammen Weitschuss Mühe hatte. Beim HSV fehlten die verletzten Nationalspieler Marcell Jansen und Mladen Petric. David Jarolim durfte dagegen trotz seiner Roten Karte aus dem DFB-Pokalspiel auflaufen.

Schaaf, der am Donnerstag 48 Jahre alt wurde, vertraute weitestgehend seinen “Pokalsiegern”, verzichtete zunächst aber auf den angeschlagenen Kapitän Frank Baumann, für den der Grieche Alexandros Tziolis spielte. Nicht dabei waren die langzeitverletzten Daniel Jensen und Petri Pasanen sowie Aaron Hunt. Diego und Mesut Özil mühten sich zwar, doch die Hamburger hatten ein deutliches Übergewicht und überzeugten beim viel schnelleren Umschalten von Abwehr auf Angriff.

Vor allem im defensiven Mittelfeld hatten die Gäste ein Übergewicht, das es den Bremern schwer machte, Chancen herauszuspielen. Claudio Pizarro konnte sich wie schon vor einer Woche kaum in Szene setzen, und Sebastian Boenisch offenbarte nicht unbekannte Schwächen. So ebnete der 22-Jährige den Hamburgern die verdiente Führung durch Trochowski, der nach Flanke von Demel erfolgreich war. Pokal-Held Wiese, der sechs Minuten zuvor noch prächtig gegen Guerrero gerettet hatte, war gegen den Kopfball machtlos, nachdem die groß gewachsenen Bremer Abwehrrecken den 1,69 m großen Nationalspieler mutterseelenallein gelassen hatten.


Wir haben nicht die richtigen Schlüsse aus dem Pokalspiel gezogen. Uns fehlt der Biss und wir kämpfen nicht um jeden Zentimeter“, sagte Werder-Chef Klaus Allofs und mahnte für die zweite Hälfte viel mehr Engagement an. Das zeigte der Bundesliga-Zehnte und hatte durch Almeida (51.) auch eine große Chance zum Ausgleich, die Rost erst ermöglichte und dann zunichte machte. Boenisch und wieder Almeida machten es binnen weniger Sekunden nicht besser. Auf der anderen Seite rettete Wiese gegen Olic (65.) und hatte kurz danach Glück, dass Pitroipa knapp verfehlte.