Querelen um Hoeneß: Aufsichtsrats-Boss fordert Ruhe

Aufsichtsrats-Boss Bernd Schiphorst vom Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin hat alle Beteiligten aufgefordert, die neuerlichen Querelen in der Führungsetage des Hauptstadtclubs umgehend zu beenden.

Alle müssen die Angelegenheit zu den Akten legen. Oberste Maxime ist sportlicher Erfolg, darauf müssen wir uns konzentrieren. Das ist das einzige, was zählt“, wird der Boss in der “Bild”-Zeitung zitiert. Die “Bild” hat einen internen Brief der Geschäftsführung der ausgegliederten Hertha-Aktiengesellschaft an die neun Mitglieder des Vereins-Präsidiums abgedruckt, in dem die Unterstützung von Club-Manager Dieter Hoeneß gefordert wird. Seitdem Hoeneß angekündigt hatte, seinen Posten in Berlin 2010 zu räumen, hatte es zahlreiche Ränkespiele gegeben. Bereits im Dezember hatten sich Präsident Werner Gegenbauer und Hoeneß zerstritten.

Nun stärken einige Abteilungsleiter der Hertha-AG mit dem Schriftstück Hoeneß den Rücken, der sich intern des öfteren Alleinherrschaft bei der Hertha vorwerfen lassen musste. “Für die Unterzeichner ist nicht akzeptabel, dass Herr Hoeneß in nicht hinnehmbarer Weise und mit der Unterstützung zumindest eines Präsidiumsmitgliedes persönlich angegriffen und diffamiert wird“, ist dem Schreiben an das Präsidium zu entnehmen, welches sich auf einen früheren Bericht des “Tagesspiegels” bezog. Die Zeitung hatte berichtet, Hoeneß würde Chefcoach Lucien Favre in ein schlechtes Licht stellen und zitierte dabei mehrmals anonym ein Präsidiumsmitglied.


Hoeneß selbst gehört nicht zu den Unterzeichnern des Protestbriefes, wollte sich bisher auch nicht dazu äußern: Es gehe nur um das Wohl des Vereins und er beschäftige sich nur damit, die Saison erfolgreich abzuschließen, erklärte der Manager. Einen früheren Abgang als 2010 schloss Hoeneß trotz der weiter angeheizten Grabenkämpfe im Verein aus. “Dass ich zurücktrete, ist ausgeschlossen. Was ich anfange, führe ich auch zu Ende. So bin ich erzogen worden“, betonte er in der “B.Z.”.