Bundesliga, 30. Spieltag am Samstag: Frankfurt und Schalke im Kampf um Platz vier – Kellerkinder vor Auswärtshürden

Bevor kommende Woche die Hinspiele im Halbfinale der Champions League die Fußballfans in ihren Bann ziehen, geht es mit dem 30. Spieltag auch in der Bundesliga in die heiße Phase, wobei es vor allem im Rennen um die internationalen Plätze als auch im Abstiegskampf richtig spannend ist. Alle sechs Spiele, sowohl die fünf Partien am Nachmittag als auch das Spiel um 18.30 Uhr, werden live ausschließlich von Sky und Liga Total übertragen. Die Sportschau ab 18.30 Uhr (ARD) und das Sportstudio ab 23 Uhr (ZDF) zeigen aber jeweils ausführliche Zusammenfassungen.

Borussia Dortmund – 1. FSV Mainz 05 (15.30 Uhr)
Auch wenn sich in Dortmund schon alles um das Hinspiel im Halbfinale der Champions League am Mittwoch gegen Real Madrid dreht, wird Trainer Jürgen Klopp die Partie gegen seine alte Liebe Mainz gewinnen wollen. Nicht zuletzt deshalb, weil die erneute Qualifikation für die Königsklasse mit einem weiteren Dreier so gut wie perfekt wäre. Die 05er schwächelten dagegen zuletzt und drohen mit einer abermaligen Pleite im Rennen um Rang sechs weiter an Boden zu verlieren.

Mit Blick auf das Hinspiel gegen die Königlichen wird Klopp den zuletzt von muskulären Problemen geplagten Marco Reus wohl noch einmal schonen oder zumindest nur dann aufbieten, wenn keinerlei Risiko besteht. Ansonsten ist mit der ersten Elf zu rechnen, die sich schon einmal einspielen soll. Offen ist nur, ob Sven Bender oder Sebastian Kehl den defensiven Part auf der Doppelsechs übernehmen, wenn Ilkay Gündogan Reus in der offensiven Dreierreihe vertritt.

Bei Mainz reisst die Verletzungsmisere einfach nicht ab, sodass Trainer Thomas Tuchel bei weitem nicht aus dem Vollen schöpfen kann. Bei den angeschlagenen Elkin Soto, Andreas Ivanschitz und Bo Svensson besteht aber immerhin Hoffnung auf einen Einsatz im Signal-Iduna-Park.

Mögliche Aufstellungen:
Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer – Bender, Sahin – Blaszczykowski, Gündogan, Götze – Lewandowski
Mainz: Wetklo – Pospech, Svensson, Noveski, Junior Diaz – Baumgartlinger – Zimling, Soto – Ivanschitz – Müller, Szalai

Bayer Leverkusen – TSG 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr)
Mit dem 2:2 auf Schalke vergangene Woche hat Leverkusen den dritten Platz gefestigt. Nichtsdestotrotz sind die vier Punkte Vorsprung auf die Königsblauen kein Ruhekissen, weshalb die Werkself heute gegen Hoffenheim die starke Bilanz von acht Siegen und nur einem Remis bei bislang neun Aufeinandertreffen ausbauen möchte. Hoffenheim wittert derweil nach vier Punkten aus zwei Spielen unter dem neuen Trainer Markus Gisdol im Abstiegskampf wieder Morgenluft.

Bei Bayer kehren im Vergleich zum Spiel auf Schalke mit Sebastian Boenisch und Stefan Reinartz zwei Stammkräfte nach abgesessener Gelbsperre zurück. Dafür muss aber wohl Gonzalo Castro wegen hartnäckigen Leistenproblemen passen. Damit erübrigt sich für die Trainer Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä das Luxusproblem, entweder Reinartz oder Simon Rolfes auf die Bank setzen zu müssen.

Hoffenheim muss derweil wahrscheinlich auf den angeschlagenen Tobias Weis verzichten, für den Sebastian Rudy im defensiven Mittelfeld beginnen könnte. Ansonsten wird Trainer Gisdol, der spürbar für neuen Schwung gesorgt hat, im Vergleich zum 2:2 in Wolfsburg vermutlich nichts ändern.

Mögliche Aufstellungen:
Leverkusen: Leno – Carvajal, Wollscheid, Schwaab, Boenisch – Bender, Reinartz, Rolfes – Sam, Kießling, Schürrle
Hoffenheim: Casteels – Beck, Delpierre, Vestergaard, Johnson – Rudy, Polanski, Salihovic – Schipplock, Roberto Firmino, Volland

Hannover 96 – FC Bayern München (15.30 Uhr)
Wie in Dortmund dreht sich auch in München schon jetzt alles um das anstehende Halbfinale in der Champions League. Vor dem Spiel gegen den FC Barcelona am Dienstag muss der schon seit zwei Wochen als Meister feststehende FC Bayern heute aber noch bei Hannover 96 ran, das sich nach den Unruhen der letzten Tage rund um die Demission von Manager Jörg Schmadtke wieder auf den Sport konzentrieren kann.

Nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen steht Hannover schon unter Druck und muss den Bayern fast schon die ersten Punkte in diesem Jahr abknöpfen, soll die Europa League zum dritten Mal in Folge erreicht werden. Große personelle Änderungen wird Trainer Mirko Slomka im Vergleich zum 1:3 in Freiburg vor einer Woche dabei nicht vornehmen.

Beim FC Bayern ist hingegen wieder mit Wechseln in größerem Umfang zu rechnen. Gegenüber dem 6:1 im Pokal gegen Wolfsburg am vergangenen Dienstag werden wohl einige Leistungsträger zunächst auf der Bank sitzen und Spieler aus der zweiten Reihe eine Chance erhalten. Möglich, dass so Mario Gomez und Claudio Pizarro gemeinsam auflaufen und sich im internen Wettstreit um den Startplatz gegen Barcelona duellieren, der durch die Sperre von Mario Mandzukic frei wird.

Mögliche Aufstellungen:
Hannover: Zieler – Cherundolo, Djourou, Schulz, Pocognoli – Stindl, Hoffmann – Ya Konan, Rausch – Schlaudraff, Diouf
München: Neuer – Rafinha, Boateng, Dante, Alaba – Schweinsteiger, Luiz Gustavo – Shaqiri, Pizarro, Ribery – Gomez

Hamburger SV – Fortuna Düsseldorf (15.30 Uhr)
Mit dem 2:1-Sieg in Mainz hofft man in Hamburg die endgültige Trendwende in dieser Saison geschafft zu haben und im Schlussspurt noch in die Europa League einziehen zu können. Was der Erfolg aus der Vorwoche wert war, wird sich schon heute zeigen, wenn Düsseldorf an der Elbe zu Gast ist und im Abstiegskampf jeden Punkte gerne mitnehmen würde.

HSV-Coach Thorsten Fink hat eigentlich keinen Grund, seine erfolgreiche Elf zu ändern. Allerdings ist gegen eine wahrscheinlich sehr defensiv eingestellte Fortuna denkbar, dass Fink mit Artjoms Rudnevs eine zweite Spitze aufbietet, sodass die Last des Toreschießens nicht allein auf den Schultern von Heung-Min Son lastet. Für Rudnevs müssten dann entweder Petr Jiracek und Per Skjelbred weichen.

Bei der Fortuna wiegt der kurzfristige Ausfall von Robbie Kruse umso schwerer, weil mit Mathis Bolly auch der zweite schnelle Angreifer nicht zur Verfügung steht. Damit muss es wohl erneut der zuletzt enttäuschende Dani Schahin in vorderster Front richten. Wieder dabei ist dagegen Robert Tesche, der vom HSV ausgeliehen ist und deshalb besonders motiviert sein dürfte.

Mögliche Aufstellungen:
Hamburg: Adler – Diekmeier, Westermann, Mancienne, Jansen – Arslan, Badelj – Skjelbred, van der Vaart, Jiracek – Son
Düsseldorf: Giefer – Balogun, Latka, Malezas, van den Bergh – Lambertz, Tesche – Reisinger, Fink, Bellinghausen – Schahin

Eintracht Frankfurt – FC Schalke 04 (15.30 Uhr)
Nachdem die Eintracht im Winter auf dem besten Weg in die Champions League schien, konnte der Aufsteiger seit der Winterpause in zwölf Spielen nur noch zwölf Punkte einfahren, was nur von vier Teams unterboten wurde. Heute gegen Schalke, das drittbeste Rückrundenteam, geht es für Frankfurt wohl schon um die letzte Chance auf Rang vier, wohingegen die Königsblauen sogar noch auf den dritten Platz schielen.

Die Voraussetzungen dafür, endlich wieder an die erfolgreiche Hinserie anknüpfen zu können, sind in Frankfurt nicht gerade rosig. Mit Pirmin Schwegler und Alexander Meier fallen zwei Eckpfeiler verletzt aus und obendrein fehlt mit Sebastian Jung auch noch ein weiterer Leistungsträger gelbgesperrt. Weil der Kader von Trainer Armin Veh nicht sonderlich groß ist, wird aufgrund der vielen Ausfälle wohl Youngster Marc Stendera seine Startelfdebüt in der Bundesliga feiern.

Bei Schalke kehren derweil mit Jermaine Jones und Roman Neustädter gleich zwei Stammspieler nach Verletzung bzw. Sperre zurück, von denen aber nur einer neben dem aktuell gesetzten Marco Höger auf der Doppelsechs beginnen kann. Jefferson Farfan fällt hingegen wohl erneut aus, weshalb Raffael in der Mannschaft bleibt. Im Angriff ist offen, ob Trainer Jens Keller Teemu Pukki oder Ciprian Marica sein Vertrauen schenkt.

Mögliche Aufstellungen:
Frankfurt: Nikolov – Celozzi, Zambrano, Anderson, Oczipka – Rode – Aigner, Inui – Stendera – Matmour, Lakic
Schalke: Hildebrand – Uchida, Höwedes, Matip, Kolasinac – Jones, Höger – Michel Bastos, Raffael, Draxler – Pukki

SV Werder Bremen – VfL Wolfsburg (18.30 Uhr)
Bremen befindet sich fünf Spieltage vor Schluss in einer prekären Lage, aus der sich die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf nur mit Siegen befreien kann. Aber auch der heutige Gegner aus Wolfsburg, der mit dem Pokal-Aus beim FC Bayern am Dienstag jegliche Hoffnungen auf die Europa League begraben musste, ist in Sachen Klassenerhalt bei nur zwei Zählern mehr als Werder noch nicht über den Berg.

Werder-Coach Schaaf ist aktuell nicht nur wegen der Tabellensituation nicht zu beneiden, sondern auch wegen der anhaltenden Personalmisere, die mit den erkrankten Aleksandar Ignjovski und Nils Petersen zu zwei weiteren Ausfälle geführt hat. Immerhin kehrt aber Kapitän Clemens Fritz als Stabilisator ins Mittelfeld zurück, wohingegen die Hoffnungen auf ein Comeback von Abwehrchef Sokratis wohl platzen werden.

Bei Wolfsburg zeigte sich Trainer Dieter Hecking trotz der herben 1:6-Pleite nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Elf in der Allianz Arena. Zumindest in der ersten Stunde präsentierten sich die Wölfe in der Tat ordentlich, weshalb in der Aufstellung heute keine großen Wechsel zu erwarten sind.

Mögliche Aufstellungen:
Bremen: Mielitz – Gebre Selassie, Prödl, Lukimya, Schmitz – Fritz, Bargfrede – Arnautovic, Junuzovic, Hunt, de Bruyne
Wolfsburg: Benaglio – Fagner, Naldo, Madlung, Rodriguez – Medojevic, Polak – Hasebe, Diego, Vieirinha – Olic