Dank des ehemaligen Bremers Mohamed Zidan ist Borussia Dortmund am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga in einer kuriosen Partie zu einem Remis beim SV Werder Bremen gekommen, der damit einen weiteren Dämpfer im Titelrennen hinnehmen musste.
Erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit schaffte Zidan den 3:3 (0:0)-Ausgleichstreffer gegen die Norddeutschen, die erst kurz davor durch einen Doppelpack von Claudio Pizarro (88./90.+1) ein in den ersten 45 Minuten müdes Spiel gedreht hatten. Vor 42.100 Fußball-Anhängern im ausverkauften Weserstadion mussten sich die von Torsten Frings angetriebenen Gastgeber, der sich vom Zwist in der DFB-Els unbeeindruckt präsentierte, mit der gerechten punkteteilung zufriedengeben. “Wenn man die Partie noch dreht, muss man es auch durchbringen. Das haben wir nicht geschafft, deshalb müssen wir uns ärgern“, meinte Werder-Coach Thomas Schaaf vier Tage vor dem wichtigen Champions-League-Spiel in Athen.
In ihrer insgesamt 1.500. Bundesligapartie waren die Bremer in der 59. Minute durch einen Elfer von Alexander Frei in Rückstand geraten. Frank Baumann hatte zuvor Sebastian Kehl gefoult. Zwar besorgte Frank Baumann in der 68. Minute den Ausgleich, doch nur vier Zeigerumdrehungen später brachte der erst zuvor eingewechselte Mats Hummels die Gäste wieder in Führung. “Zu dem Zeitpunkt wären wir mit einem Punkt sicherlich nicht zufrieden gewesen“, meinte BVB-Coach Jürgen Klopp und ergänzte etwas mitgenommen von der “verrückten” Schlussphase: “Am Ende sind wir es nun aber schon.”
Zwei Wochen nach der 1:4-Klatsche beim VfB Stuttgart hatten sich die Bremer lange vergeblich bemüht, weil die größeren Spielanteile nicht genutzt werden konnten. Der Ball lief zwar gefällig durch die eigenen Reihen, aber viel zu langsam und uninspiriert, als dass die geschickt gestaffelt stehenden Dortmunder dadurch ernsthaft in Nöte zu bringen waren. Andererseits waren die Borussen vor allem über die rechte Seite mit dem quirligen Jakub Blaszczykowski brandgefährlich. So auch in der 25. Minute, als der Pole frei vor Tim Wiese auftauchte, Frank Baumann seinen Schuss aber von der Linie kratzte.
Der Werder-Kapitän war für den gesperrten Per Mertesacker in die Innenverteidigung gerückt und machte seine Sache im Duett mit Naldo ausgezeichnet. Neben Mertesacker sowie den verletzten Markus Rosenberg und Jurica Vranjes verzichtete Schaaf auch auf Sebastian Prödl und stärkte die Offensive. Vor dem giftig, aber glücklos spielenden “Sechser” Torsten Frings brachte er im Mittelfeld in Diego, Mesut Özil und dem genesenen Daniel Jensen gleich drei Offensivkräfte.
Konstruktive Angriffe blieben gegen die massierte Dortmunder Abwehr vor der Pause Mangelware. Nur Özil durchbrach die Tristesse in der 35. Minute, doch seinen Schuss von halblinks lenkte Roman Weidenfeller zur Ecke. Der für den verletzt vom Länderspiel aus Ungarn zurückgekehrten Tamas Hajnal spielende Frei war es in der 59. Minute, der einen Foulelfmeter zur Führung nutzte. Nach Baumanns Ausgleich (68.) und der erneuten Führung durch Hummels schien die Partie gelaufen, ehe Pizarro und Zidan den Schlusspunkt des kuriosen Spiels markierten. (dpa)