Die spanische Justiz hat Ermittlungen wegen des Verdachts, dass in der Halbfinal-Partie des deutschen Rekormeisters FC Bayern München im UEFA-Cup gegen den späteren Cup-Sieger Zenit St. Petersburg (1:1/0:4) im Mai Bestechung im Spiel gewesen sein könnte, aufgenommen.
Der dpa in Madrid bestätigte eine Sprecherin des Nationalen Gerichtshofs, dass ein Verfahren eingeleitet worden sei. Nähere Einzelheiten zu den laufenden Ermittlungen dürfe das Gericht nicht nennen.
In ihren heutigen Ausgaben berichten die Madrider Zeitungen “El País” und “ABC” , der Verdacht stütze sich dabei auf abgehörte Telefonate, die die russische Mafia in Spanien getätigt haben soll. Der Boss eines einflussreichen kriminellen Unternehmens soll sich in einem Telefongespräch mit einem Kollegen damit gerühmt haben, den Erfolg von Zenit im Halbfinale “für 50 Millionen” gekauft zu haben. Um welche Währung es dabei ging, war aus dem Gespräch nicht zu entnehmen. Der mutmaßliche Mafia-Chef war im Frühjahr in Spanien festgenommen worden.
Wie spanische Medien weiter berichten, habe der Untersuchungsrichter in Spanien, Baltasar Garzón, die deutsche Staatsanwaltschaft von den eingeleiteten Ermittlungen unterrichtet. In München konnte das die Staatsanwaltschaft allerdings nicht bestätigen.
Der FCB konnte auf Anfrage zu diesen Vorgängen zunächst keine Angaben machen. Die 0:4-Pleite am 12. Mai bei Zenit St. Petersburg war die höchste Münchner Niederlage im Europapokal seit 31 Jahren.